Konuya cevap cer

Behinderte Menschen und wie der Islam zu ihnen steht




Bismillahirrahmanirrahim

[Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen]

“Wahrlich, wir prüfen euch mit so mancher Angst, mit Hunger, mit dem Hab

und Gut, sowie mit dem Leben und den Erträgen. Gib frohe Botschaft

denjenigen, die sich in Geduld üben.”

[Sure Bakara, Vers 155]




Verehrte Muslime,


während die meisten Menschen, wenn sie geboren werden, gesund sind, gibt es

auch einige unter ihnen, die mit einer Behinderung auf die Welt kommen. Andere

wiederum kommen gesund auf die Welt, können aber im Nachhinein von einer

Behinderung getroffen werden. Auf dieser Welt, auf der alles einem tieferen Sinn,

bzw. einer höheren Weisheit folgt, wir diese aber wegen dem Vorhang davor nicht

sehen können, ist das Glück verwoben mit bitteren Momenten, geht umgekehrt das

Gute einher mit dem Übel und ist das Schlechte und das Wohl ineinander verzahnt

und sind schließlich die physische Schönheit, Krankheiten, Gesundheit, Reichtum

und Armut nur Mittel der Prüfung. So weist uns folgender Koranvers darauf hin,

dass der Mensch auf dieser Welt geprüft wird: “Wahrlich, wir prüfen euch mit so

mancher Angst, mit Hunger, mit dem Hab und Gut, sowie mit dem Leben und

den Erträgen. Gib frohe Botschaft denjenigen, die sich in Geduld üben.” [1]





Verehrte Brüder und Schwestern,


sicherlich ist es nicht angebracht, Allah um Leid und Plagen zu bitten. Wird der

gläubige Mensch jedoch, als Ausdruck Seines Willens, von solchen ereilt, hat er sich

in Geduld zu üben. So sagte unser Prophet Muhammed, Allah segne ihn und schenke

ihm Heil, dereinst: “Trifft den Gläubigen ein Schmerz, ein Erschöpfungszustand,

Leid, oder bohrt sich gar ein Dorn in seinen Fuß, so fällt ein Teil seiner Sünden

ab.” [2] Der Hadis lässt uns also wissen, dass Leid und Plagen, die den Menschen

treffen, ihn gesitig-spirituell auf einen höheren Rang erheben können, wenn er

ihnen mit Geduld begegnet und sie akzeptiert. Von unserem Propheten ist ein

außerkoranisches Gotteswort (hadis-i kudsi) überliefert. Demnach bestägigte

Allah, der Erhabene, selbst diese Aussage: “Wenn ich meinem Diener (und dabei

wies der Prophet auf seine beiden Augen hin) sein Liebstes nehme, um ihn

damit zu prüfen und er dieser Prüfung mit Geduld begegnet, gebe ich ihm als

ausgleich für diese beiden Augen das Paradies.” [3]





Verehrte Gläubige,


Allah bewertet den Menschen, Sein perfektestes und ehrenwertestes Geschöpf,

nicht nach seinen physischen Eigenschaften, nach seiner Hautfarbe, seiner Rasse,

seinem Geschlecht oder seiner körperlichen Unversehrtheit, sondern nach seinem

Glauben, seinen Gottesdiensten, guten Taten, seiner Ehrfurcht vor Ihm und seinem

guten Charakter. “Der beste unter euch ist für Allah der gottesfürchtigste unter

euch.” [4] heißt es in einem Koranvers. Und der Prophet sagte in einem Hadis:

“Allah schaut weder auf eure Gestalt, noch auf euer Hab und Gut. Er schaut

vielmehr auf eure Herzen und eure Taten.” [5] Daher stellt eine Behinderung aus

Sicht des Islam nur eine körperliche Beeinträchtigung dar. Weder ändert eine

Behinderung etwas am Rang und am Ansehen des Menschen, noch hat es einen

Einfluss auf seinen Glauben, bzw. auf seine Stellung als gläubiger Mensch vor

seinem Schöpfer.




Verehrte Brüder und Schwestern,


jeder, der einen körperlich oder geistig behinderten Menschen sieht, empfindet

zunächst Mitleid für ihn. Ein “der Ärmste” geht ihm durch den Kopf. Eigentliches

Mitleid verdienen hingegen diejenigen, die die Welt zu einer machen, auf der man

nicht mehr leben kann, die weder Recht kennen, noch Ordnung und die daher, im

Sinne einer geistig-seelischen Blockade, selbst behindert sind. So tadelt der Koran

an keiner Stelle diejenigen, die körperlich oder geistig behindert sind. Er tadelt

aber diejenigen, die, obwohl Allah ihnen gesunde Organe gegeben hat, diese nicht

sinnbringend und gemäß ihrer Bestimmung einsetzen können: “… sie haben

Herzen, mit denen sie nicht verstehen, sie haben Augen mit denen sie nicht

sehen und sie haben Ohren, mit denen sie nicht hören ...” [6] “Sie sind

diejenigen, denen Allah ihre Herzen, ihr Gehör und ihr Sehvermögen versiegelt

hat. Sie sind diejenigen, die achtlos sind.” [7]


In Anbetracht all dessen sollten wir uns mit unseren Brüdern und Schwestern, die

eine Behinderung haben, solidarisieren und ihnen um Allahs willen helfen und

entgegen kommen.

[1] Bakara, 2/155.

[2] Muslim, Birr, 52.

[3] Buhari, Merda, 7.

[4] Hudschurat, 49/13.

[5] Muslim, Birr, 34.

[6] Araf, 179.

[7] Nahl, 108.

Kazım GÜL

Religionsbeauftragter der DITIB-Alipaşa-Moschee in Hamburg-Bambeck


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