Die kurz zusammengefaßte Erklärung dieser arabischen Abhandlung aber ist nun folgende:
Der Quran, ein Wunder in seiner Verkündigung, ist in sechsfacher Hinsicht strahlend und leuchtend. Darum kann (das Dunkel) des Zweifels und der Täuschungen auch nicht in ihn eindringen. Denn von seiner Rückseite her ist er gestützt auf die Autorität vom Throne Gottes, von wo her das Licht der Offenbarung Gottes leuchtet. An seiner Vorderseite finden wir als Ziel das Glück beider Welten. Seine Hand hält er ausgestreckt nach der jenseitigen, der ewigen Welt. Dort ist das Paradies und die ewige Glückseligkeit. Das Wunder (seiner Verkündigung) glänzt auf ihm als sein Siegel. Als tragende Säulen aber halten wir die Zeugnisse und die Beweise. In seinem Inneren wohnt die lautere Rechtleitung. Auf seiner Rechten verhört er die Verständigen mit der Frage:
"Habt ihr denn keinen Verstand?"
und läßt sie: "Du hast recht." sagen. Auf seiner Linken läßt er die, die reinen Herzens sind, freudig für Gottes reichsten Segen danken ("baraka'llah") und schenkt ihnen die reinen Freuden des Geistes. Auf welcher Seite, an welcher Ecke also könnten nun die Diebe des Zweifels und der Täuschungen noch in (das Haus) des Qurans eindringen, der in seiner Verkündigung ein Wunder ist?
Der Quran, der in seiner Verkündigung ein Wunder ist, faßt in der Tat das Wesen (sirr) aller Schriften der Propheten und Heiligen und der Verehrer des Einen Gottes, unterschieden durch die Jahrhunderte, durch ihre Lebensund Betrachtungsweise, ihre Berufung, in sich zusammen. Das aber heißt, daß alle diese Männer von Herz und Verstand, welche eine Zusammenfassung der Gesetze und Grundlagen des Weisen Qurans in ihren Büchem erwähnt und angenommen haben, diese Grundlagen auf diese Weise bestätigt haben. Das aber heißt hinwiederum, daß sie die Wurzeln jenes Himmelsbaumes sind, welcher der Quran ist. Desweiteren stützt sich der Weise Quran auf seine Offenbarung und ist selbst eine Offenbarung, denn der Herr in Seiner Majestät, der den Quran herabgesandt hat, zeigt durch die Wunder Ahmeds (ASM), daß der Quran eine Offenbarung ist, und beweist es. Und der offenbarte Quran zeigt durch dieses Wunder (seiner Offenbarung) auch, daß er vom Throne (des Allerhöchsten) kommt. Und der, dem er herabgesandt wurde, der Ehrenwerte Gesandte, mit dem Friede und Segen sei, in seiner Erschütterung zu Beginn der Offenbarung, jenem Zustand zur Zeit der Herabsendung der Offenbarung, in dem er seiner selbst nicht mächtig war, wie auch durch seine Aufrichtigkeit und durch seine Ehrerbietung gegenüber dem Quran, welche die jedes anderen überstieg, durch all dies zeigt der Prophet, daß er den Quran, der als eine Offenbarung aus der Ewigkeit herabgekommen ist, (in seinem Herzen empfangen, in seiner Seele) aufgenommen hat.
Desweiteren ist der Quran eine lautere Rechtleitung, denn das Gegenteil davon ist ganz offensichtlich der Irrweg des Unglaubens. Desweiteren ist der Quran von seinem Wesen her die Quelle der Lichter des Glaubens. Der Gegensatz zu dem Lichte des Glaubens abes ist sicherlich die Finsternis. Das haben wir in vielen Abhandlungen (Ssözler) als feststehende Tatsache bewiesen.
Desweiteren ist der Quran ein handliches und zuverlässiges Kompendium der (Glaubens)wahrheiten. Einbildung und Aberglaube finden darin keinen Eingang. Die wahrhaftige Welt des islamischen Glaubens, die er gestaltet hat, das grundlegende islamische Gesetz, das er hervorgebracht hat und die erhabenen Vollkommenheiten, die er herausgestellt hat, legen dafür Zeugnis ab, daß seine Thematik hinsichtlich der unsichtbaren Welt genauso den Tatsachen entspricht, wie auch seine Thematik hinsichtlich der bezeugten Welt und beweist, daß es nichts darin gibt, das dem widerspricht.
Desweiteren führt der Quran offensichtlich und zweifelsohne zum Glück in beiden Welten und leitet die Menschheit dahin. Wer daran zweifelt, soll einmal den Quran lesen und hören, was er sagt! Desweiteren sind die Früchte, die der Quran hervorbringt, sowohl vollkommene als auch lebende (Früchte). Weil dies aber so ist, darum ist auch die Wurzel des Baumes, welcher der Quran ist, wahrhaftig und lebendig, denn die Früchte, die an einem Baum wachsen und reifen, sind ein Beweis für das Leben des Baumes. Nun aber siehe, welch ein vollendetes Leben, welch lichterfüllte Früchte erjedes Jahrhundert in all seinen Heiligen und Gelehrten hervorgebracht hat!
Der Quran wird infolge jener Intuition und Überzeugung, wie sie aus zahllosen verschiedenen Hinweisen und Merkmalen entsteht, sowohl von Menschen, als auch von Dschinnen und Engeln hoch geschätzt. So erstrebenswert erscheint er vor ihnen, daß sie sich, wenn der Quran vorgetragen wird, den Faltern um ein Licht herum gleich, voll Sehnsucht um ihn herum versammeln.
Der Quran ist jedoch nicht nur reine Offenbarung. Er wird auch durch verstandgemäße Beweise bestärkt und bestätigt. Dafür ist die Einheit unter den Meistern philosophischen Denkens in der Tat ein Zeugnis. Allen voran haben Koryphäen unter den Gelehrten der theologischen Wissenschaften und auch so geniale Philosophen wie Ibn Sina und Averroes übereinstimmend die (Richtigkeit) der Grundsätze des Qurans (= des islam) mit jeweils ihren Methoden und Beweisen nachgewiesen. Desweiteren wird der Quran von denen bestätigt, die reinen Herzens sind. Einmal abgesehen von denen, die an ,einer Schwäche oder Krankheit ihrer Seele leiden, werden alle, die ein reines Herr haben, dies bestätigen, denn Friede für die Seelen (vicdan) und Ruhe des Herzens gibt es nur in seinem Lichte. Das heißt, daß alle, die ein reines Herz haben, ihn mit dem Zeugnis des Friedens ihrer Seelen bestätigen. Ja, ihr ganzes Wesen (fitrat) sagt gegenüber dem Quran auch ohne Worte: "Die Vollendung unseres Wesens kann ohne dich nicht sein." Diese Tatsache haben wir in vielen Abhandlungen bewiesen.
Desweiteren ist der Quran, wie bezeugt, ganz offensichtlich ein ewiges und immerwährendes Wunder. Er offenbart allezeit, daß er ein Wunder ist. Seine Wunder sind nicht zeitgebunden, sie enden nicht im Verlaufe der Zeit, sie sind ewig.
Desweiteren ist der Grad der Rechtleitung durch den Quran so hoch und die Ausstrahlung seiner Lehre so breit ,daß während einer einzigen Unierrichtsstunde der Erzengel Gabriel und ein noch ganz kleines Kind nebeneinander dem Unterricht zuhören und ihren Anteil daran empfangen können. Selbst noch die erlauchtesten Philosophen, wie Ibn Sina, lesen kniend nebeneinander mit einem gänzlich ungebildeten Vorleser die gleiche Lektion und empfangen ihren Anteil. Ja es kann zuweilen geschehen, daß ein einfacher Mensch durch seinen starken und reinen Glauben größeren Nutzen zieht als selbst Ibn Sina.
Desweiteren vermittelt der Quran auch jene Betrachtungsweise, die das ganze Weltall sieht, seine Grenzen umfaßt,. sich den ganzen Kosmos wie die Seiten eines Buches vor Augen hält und sodann dessen Sphären und dessen Bereiche erklärt. Es ist dies so, als öffne ein Uhrmacher seine Uhr: so wie er sie betrachtet, zeigt und beschreibt, so tut dies auch der Quran, in dessen Händen das Weltall ruht.
So also ist nun der Glorreiche Quran und er ist es, der sagt:
"Wisset: Es gibt keine Gottheit außer Gott!"
und der so Gottes Einheit (Vahdaniyet) verkündet.
Oh Gott, mache uns den Quran zu unserem Gesellen in dieser Welt, zu unserem Vertrauten im Grabe, zu unserem Anwalt am Tage der Auferstehung, zu einem Licht auf der Ssirat(brücke), zu einem Schutzwall und -kleid gegen das Feuer, zu einem Begleiterdurch das Paradies, zu einem Paten und Führer für alle Wohltaten! Oh Gott, erleuchte uns unser Herz und unsere Grabstätte mit dem Lichte des Glaubens und des Qurans und laß uns das Zeugnis des Qurans Licht werden zur Ehre dessen, dem Du den Quran herabgesandt hast! Ihm und seiner Familie Friede und Segen von dem Erbarmer, dem Barmherzigen. Amin
Neunzehnter Hinweispunkt
In den vorangegangenen Hinweisen wurde auf absolut sichere und zweifelsfreie Weise bewiesen, daß der Ehrenwerte Gesandte, mit dem Friede und Segen sei, der Gesandte Gottes des Gerechten ist. So ist denn Mohammed, der Araber, mit dem der Friede sei, durch seine Sendung, welche mit Sicherheit durch tausend Beweise feststeht, selbst der glänzendste Beweis und das sicherste Zeugnis für die Einheit (Vahdaniyyet) Gottes und die Ewige Glückseligkeit. In diesem Kapitel wollen wir nun für diesen glänzenden, strahlenden Beweis, für dieses Zeugnis, das für die Wahrheit spricht, eine Beschreibung in einer ganz kurz zusammengefaßten Kurzfassung geben. Denn da er nun einmal selbst der Beweis ist, aus dem die Erkenntnis Gottes (marifet-i Ilahi) hervorsprießt, ist es sicherlich notwendig, diesen Beweis kennenzulernen und seinen Standpunkt in dieser Beweisführung zu erfahren. Da dies aber nun einmal so ist, wollen auch wir seinen Standpunkt in dieser Beweisführung und seine Zuverlässigkeit mit einer ganz kurzen Zusammenfassung zur Darstellung bringen. Es verhält sich dies aber nun folgendermaßen:
Der Ehrenwerte Gesandte, mit dem Friede und Segen sei, hat genauso wie alles, was in der Schöpfung existert, durch sein eigenes Dasein den Beweis für die Existenz und die Einheit des Schöpfers des Alls erbracht und zugleich mit dem Beweis in seiner eigenen Persönlichkeit und dem Beweis der gesamten Schöpfung, dies auch in Worten erklärt. Da er aber nun einmal selbst ein Beweis ist, wollen auch wir mit "Fünfzehn Grundpfeilem" darauf hinweisen, wie zuverlässig, treffend, wahr und richtig dieser Beweis ist:
Erster Pfeiler: Dieser Beweis (= der Prophet), der sowohl mit seiner Persönlichkeit, als auch mit seinem Wort, seinem, einem solchen Beweis entsprechenden Ausdruck (kal) und Verhalten (hal) auf den Schöpfer des Kosmos hinweist, wird durch die Schöpfung (in ihrer Existenz, ihrer Natur, ihrem Wesen) bestätigt und ist zugleich auch wahr (in sich selbst), denn die Beweise allen Seins für die Einheit Gottes (Vahdaniyet) gelten mit Sicherheit auch für die Person dessen, der diese Einheit Gottes verkündet. Das aber heißt, daß sein Ruf an die Welt (da'va) vom ganzen Universum bestätigt wird. Und da nun die Einheit Gottes, die er verkündet, vollendete Vollkommenheit (Kemal) und die Ewige Glückseligkeit vollkommene Güte ist und sie mit der Schönheit und Vollkommenheit aller Gegebenheiten dieser Welt übereinstimmen und sich mit ihnen in Einklang befinden, so ist auch sein Ruf (da'va) mit Sicherheit wahr. Das aber heißt nun wiederum, daß auch der Ehrenwerte Gesandte, mit dem Friede und Segen sei, der Einheit Gottes und der Ewigen Glückseligkeit ein beredtes Zeugnis ist, wahr und als wahr erwiesen.
Zweiter Pfeiler: Da dieser wahre Beweis, und erwiesenermaßen wahre Beweis (= der Prophet) mit tausend Wundern über all den Propheten und mit einem Gesetz (Scheriah), das nicht aufgehoben werden kann, und einem Ruf (da'va), der sich an alle Engel und Dschinnen richtet, ausgestaltet erscheint, ist er mit Sicherheit auch der Herr (reys) über allen Propheten. Da dies aber nun einmal so ist, besitzt er auch das Geheimnis (sirr) der Wunder aller Propheten und befindet sich mit ihnen in Übereinstimmung (ittifak). Dies wiederum heißt, daß die Kraft der Übereinstimmung aller Propheten und das Zeugnis ihrer Wunder den Stützpfeiler seiner Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit bilden. Desweiteren ist er der Scheich (Sultan) und der Lehrmeister aller Heiligen und Gelehrten, die durch seine Weisung und Leitung (irschad) und durch das Licht (nur) seines Beispiels (Scheriah) zur Vollendung (kemal) gelangt sind. Da dies aber nun so ist, so findet sich in ihm auch das Geheimnis (sirr) ihrer Wunder, (der Grund) ihrer übereinstimmenden Bestätigung und die Kraft für ihre Forschungen, denn sie sind dem Weg gefolgt, den ihr Meister ihnen geöffnet und zu dem er den Zugang für sie offen gelassen hat und haben so zu Wahrheit gefunden. Wenn dies aber so ist, dann bilden alle ihre Wunder, Forschungen, Entdeckungen und der Konsens aller ebenfalls einen Stützpfeiler für die Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit dieses ihres Heiligen Lehrers. Desweiteren gibt es für dieses Zeugnis der Einheit Gottes, wie aus den oben angeführten Hinweisen ersichtlich wurde, solche sichere, zuverlässige und offensichtliche, staunenswerte Wunder (Mu'dschise ve Irhassat) und zweifelsfreie Beweise seines Prophetentums und er (der Prophet selbst) hat sie auf eine solche Weise bestätigt, daß das Weltall, wollte es sich gegen ihn versammeln, diese Beweise nicht widerlegen könnte!
Dritter Pfeiler: Desweiteren sind ihm, der so offensichtlich Wunder wirkte, dem Herold der Einheit Gottes und Verkünder der Ewigen Glückseligkeit, in seiner derart gesegneten Persönlichkeit eine so hohe Gesittung, in seiner prophetischen Sendung ein so hoher Charakter, in Gesetz (Scheriah) und Glaube (din), so wie er ihn verkündet hat, so reiche Vorzüge zu eigen, daß selbst seine erbittertsten Feinde dies bestätigen mußten, es zu leugnen nicht imstande waren. Und da sich nun einmal in seiner Persönlichkeit, seiner Sendung, seinem Glauben, eine Gesittung im höchsten und schönsten Grade, ein Charakter von höchster Erhabenheit und Vollkommenheit und so hoch geschätzte Vorzüge finden, ist diese Persönlichkeit mit Sicherheit ein Beispiel, ein Muster, ein Vorbild und ein Lehrer der Vollkommenheit und hoher schöpferischer Vollendung alles Geschaffenen. Wenn dies aber so ist, wenn sich in seiner Persönlichkeit, seiner Sendung ( Vasifa) und seinem Glauben diese Vollendung zeigt, seine Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit einen so starken Stützpfeiler bilden, so können sie auch unter gar keinen Umständen in irgendeiner Weise erschüttert werden.
Vierter Pfeiler: Desweiteren spricht dieser Herold der Einheit Gottes und de Glückseligkeit, welcher Quelle aller Vollkommenheiten und Lehrer hoher Gesittung ist, nicht aus sich selbst heraus, vielmehr ist er das Sprachrohr eines anderen. Und in der Tat ist er das Sprachrohr des Schöpfers der Welten. Er bekommt zunächst Unterncht von seinem urewigen Lehrer. Danach gibt er diesen Unterricht weiter. Denn der Schöpfer des Kosmos hat mit den tausenden Beweisen für sein Prophetentum, die wir zum Teil durch die oben erwähnten Hinweise dargestellt haben, und mit all diesen Wundern, die durch Seine Hand hervorgebracht worden sind, gezeigt, daß der Prophet in Seinem Namen spricht, daß er Seine Worte verkündet. Was aber nun den Quran betrifft, der ihm herabgesandt worden ist, so zeigt dieser in den vierzig Blickwinkeln, ihn äußerlich oder von innen heraus als ein Wunder zu begreifen, daß jener das Sprachrohr Gottes des Gerechten ist. Denn jener selbst zeigt in seiner gänzlichen Aufrichtigkeit, Rechtschaffenheit, Ernsthaftigkeit, Vertrauenswürdigkeit und seinem ganzen übrigen Verhalten, in seiner ganzen Haltung, daß er nicht in eigenem Namen spricht, nicht seine private Meinung zum Ausdruck bringt, vielmehr im Namen des Schöpfers spricht. Desweiteren haben dies auch alle Leute von Wahrheit, die ihn gehört haben, durch ihre Forschungen und Entdeckungen bestätigt und sind auf dem Wege ihrer Wissenschaft zu dem Glauben gelangt, daß der Prophet nicht aus sich selbst spricht, daß vielmehr der Schöpfer des Alls ihn zu sprechen heißt, ihm Unterricht erteilt, sodaß er nun seinerseits durch Ihn den Unterricht erteilt.
Da dies aber nun so ist, so wird seine Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit durch das Gebäude dieser vier so festen Grundpfeiler getragen.
Fünfter Pfeiler: Desweiteren sieht dieses Sprachrohr des Ewigen Wortes die Geister, verkehrt mit den Engeln, unterichtet Dschinnen und Menschen. Der Unterricht, den er erteilt, umgreift nicht nur die Welt der Menschen und Dschinnen, sondern selbst die Welt der Engel und Geister. Er steht in Verbindurrg mit den Welten jenseits der ihren und hat davon Kenntnis. Die oben angeführten Wunder und die Geschichte seines Lebens, welche die Zuverlässigkeit einer allgemeinen Überlieferung besitzt, beweisen diese Tatsache. Da dies aber nun einmal so ist,können sich in seine Verkündigung, nicht wie bei gewöhnlichen Wahrsagern und anderen Menschen, die hellsichtig eine Botschaft empfangen, weder Dschinnen noch Engel oder Geister, ja nicht einmal die Erzengel mit Ausnahme des Erzengels Gabriel einmischen. Doch selbst der Erzengel Gabriel, sein Begleiter, bleibt die meiste Zeit hinter ihm zurück.
Sechster Pfeiler: Desweiteren ist diese,Persönlichkeit das Haupt (Sseyyid) der Engel, Dschinnen und Menschen, die vollkommenste, leuchtende Frucht am Weltenbaum, eine Verkörperung der göttlichen Barmherzigkeit, eine Widerspiegelung der Liebe des Herrn, das glänzendste Zeugnis göttlicher Gerechtigkeit und die strahlendste Leuchte seiner Wahrheit, der Schlüssel zum Rätsel des Kosmos, der Entdecker der verborgenen Wahrheit hinter dem Universum, der Erläuterer des Sinnes (hikmah) der Welt, der Herold des Königreiches Gottes und der Darsteller der Schönheiten in der Kunst des Herrn. Hinsichtlich der Vielseitigkeit seiner Begabung ist diese Persönlichkeit das vollkommenste Beispiel der Vollendung des Seins. Da dies aber nun einmal so ist, weisen die Charaktereigenschaften dieser Persönlichkeit, zeigt die Persönlichkeit seines Geistes: Diese Persönlichkeit ist das vornehmste Ziel der Schöpfung, das heißt: der Schöpfer des Alls erschuf das All bereits vorausschauend, weshalb man auch sagen kann: hätte Er ihn nicht ins Dasein gerufen, Er hätte auch das All nicht erschaffen. Die quranischen Wahrheiten und Lichter des Glaubens, die er den Dschinnen und Menschen gebracht hat, und die hohe Gesittung und erhabene Vollkommenheit, die in seiner Persönlichkeit sichtbar wurden, sind ein sicheres Zeugnis dieser Wahrheit.
Siebenter Pfeiler: Desweiteren hat dieses Zeugnis des Gerechten, diese Leuchte der Wahrheit (= der Prophet) einen Glauben (din), ein Gesetz (scheriah) von der Art aufgezeigt, welche die Grundlagen der Glückseligkeit in beiden Welten in sich umfaßt. Neben diesen Grundlagen erklärte er jedoch auch die Wahrheiten des Kosmos und dessen Aufgaben und die Namen und Attribute des Schöpfers des Alls in vollkommener Wahrhaftigkeit. So ist denn dieser islamische Glaube und sein Gesetz so umfassend und so vollkommen und beschreibt den Kosmos auf eine Weise, die sich mit diesem in Übereinstimmung befindet, sodaß jeder, der sein Wesen beachtet, mit Sicherheit versteht, daß dieser Glaube die Erklärung desjenigen Herrn ist, der diese schöne Welt geschaffen hat, und behandelt diese im Namen ihres Schöpfers. Wie ein Schloßbaumeister eine Beschreibung seines Schlosses anfertigt und zur Feder greift, um seine eigenen Fähigkeiten zur Darstellung zu bringen, so lassen auch der Glaube (din) und das Gesetz (scheriah) Mohammeds (ASM), indem sie alles umfassen, erhaben und wahrhaftig sind, erkennen, daß sie aus der Feder dessen, der den Kosmos erschaffen hat, der ihn lenkt und leitet, hervorgegangen sind. Der aber nun diesen Kosmos so schön geordnet und gestaltet hat, ist derselbe, der auch diesen Glauben so schön geordnet und ihm Gestalt verliehen hat. Diese vollendete Ordnung und Gestaltung aber verlangt nun in der Tat auch mit Sicherheit nach einer solch überaus schönen Darstellung (= der Quran).