Zudem findet er sich in seinem Glauben bei allen Arten jeglicher Anbetung in vorderster Reihe... und er findet sich in seiner frommen Zurückhaltung über allen anderen... und in seiner Gottesfurcht... und obwohl immer und überall in Kampf und Streit verwickelt, war er dennoch in seinem Dienst und seiner Anbetung bis ins innerste Geheimnis hinein sorgfältig und genau. .. wie er niemandem nachahmte, so begann er in gleicher VoIIkommenheit und verknüpfte in gleicher Vollkommenheit den Anfang und das Ende... sicherlich wird gleich ihm einer nicht geschaut und kann nicht geschaut werden.
Desweiteren zeigt er in seinem Dschauschan-ul Kebir, welche nur eines ist unter tausenden von seinen Gebeten und Fürbitten, daß er seinen Herrn in einem solchen Grade mit einer derartigen Erkenntnis zu beschreiben vermag; daß seit jener Zeit alle Männer von Gotteserkenntnis und Heiligkeit zusammengenommen ihn nicht auf der Stufenleiter der Erkenntnis noch im Grade seiner Beschreibung zu erreichen vermochten; also hat er auch im Gebet nicht seinesgleichen. Ein Mensch, der auch nur einen Abschnitt betrachtet aus dem Anfang der Risale-i Munadschat (Abhandlung in Form einer Fürbitte), in dem ein Abschnitt von neunundneunzig Abschnitten des Dschauschan-ul Kebir kurz in seiner Bedeutung erklärt wird, wird sagen: auch der Dschauschan ist ohne Beispiel. Desweiteren zeigte er in seiner prophetischen Verkündung und in seiner Art, wie erden Menschen zur Wahrheit rief, einen solchen Grad von Unerschütterlichkeit, Ausdauer und Tapferkeit, daß er, trotzdem die großen Staaten, die großen Religionen, ja sogar sein Volk, Stamm, Onkel ihm furchtbar feindselig gesinnt waren, nicht im mindesten eine Spur von Unschlüssigkeit, Unruhe oder Furcht. Er trat allein gegen die ganze Welt auf den Plan, trotzte ihr, bot ihr die Stirn. .. machte den Islam zur Krone der Welt. Das alles beweist, daß er auch mit seiner Verkündigung und seinem Aufruf ohne Beispiel ist und bleibt.
In seinem Glauben war eine so außerordentliche Kraft, eine so ungewöhnliche Gewißheit, eine so wunderbare Weite und eine so erhabene, die Welt erleuchtende Überzeugung, daß keine der Ansichten und Bekenntnisse, die damals die Welt beherrschten, keine Weisheit der Philosophen und keine Lehre der geistigen Führer, trotz Feindschaften, Widerständen und Ablehnungen ihn in seiner Gewißheit, seiner Überzeugung, seinem Vertrauen, seiner Ruhe erschüttern und zu einem Zweifel, einer Unschlüssigkeit, einer Schwäche, einer Unruhe veranlassen konnten... Ja mehr noch: seine Ssahabe (Jünger), alle Heiligen, die in den Geisteswissenschaften und auf der Stufenleiter des Glaubens vorangeschritten sind, haben alle Zeit von seiner Stufe des Glaubens herab ihren Segen empfangen, ihn stets im höchsten Range gefunden. All dies zeigt klar, daß auch sein Glaube ohne Beispiel ist. Und so verstand er (= der Reisende) also, daß ein Mann, der solch eine beispiellose Scheriah (= isl. Gesetz), einen so unvergleichlichen Islam, einen so außergewöhnlichen anbetenden Dienst, ein so überragendes Gebet, einen solchen Ruf aller Welt entgegen, einen so wunderbaren Glauben vorzuweisen vermag, sicherlich keineswegs eine Lüge aussprechen oder einen Betrug begehen kann. Auchsein Verstand bestätigte dies.
Viertens: So wie die Übereinstimmung der Propheten als ein voll überzeugender Beweis für die Existenz und die Einheit Gottes gilt, so auch als ein besonders sicheres Zeugnis für die Aufrichtigkeit und das Prophetentum dieser Persönlichkeit. Denn die Geschichte bestätigt, daß all das, was an heiligen Eigenschaften, Wundern und Heilstaten den Eckstein der Propheten bildet, mit denen Friede sei, und der Aufrichtigkeit der Gesandten, bei dieser Persönlichkeit unübertroffen waren. Das heißt, so wie die Torah, die Evangelien, der Psalter und die Schriften der übrigen Propheten mit ihrem Wort das Kommen dieser Persönlichkeit vorhergesagt und den Menschen hierüber frohe Botschaft gebracht haben, was wir im"Neunzehnten Brief" in mehr als zwanzig recht offensichtlichen Ausschnitten dieser die frohe Botschaft verkündenden Zeichen aus den Heiligen Schriften recht schön dargelegt und bewiesen haben, so bestätigen sie (= die Propheten) auch in ihren Heilstaten, nämlich mit ihrem Prophetentum und durch ihre Wunder, daß diese Persönlichkeit in ihrer Berufung und ihren Heilstaten den ersten Platz einnimmt und höchst vollkommen ist, und sie unterstreichen seinen Ruf. So verstand er (= der Reisende), daß sie (= die Propheten), so wie sie in der Übereinstimmung ihrer Aussagen einen Beweis für die Einheit (Gottes = Vahdaniyet) liefern, so auch mit ihrer Übereinstimmung in ihren Heilstaten die Wahrhaftigkeit dieser Persönlichkeit bezeugen.
Fünftens: Und so wie tausende von Heiligen durch die Grundsätze, die Lehren und die Nachfolge dieser Persönlichkeit zur Wahrheit, Wirklichkeit und Vollkommenheit gelangten, Gnadengaben, geistige Klarsicht und innere Schau erlangten und gleich einem Beweis der Einheit
(Gottes = Vahdaniyet) wurden, so bezeugen sie auch alle durch ihre Übereinstimmung die Aufrichtigkeit und das Prophetentum dieser Persönlichkeit, die ihr Lehrer ist. Ihr Zeugnis, das sie im Lichte der Heiligkeit (nur-u velayet) über einen Teil der Berichte geben, welche ihnen (durch den Propheten) aus der Welt des Unsichtbaren überbracht wurden, ihre Überzeugung und Bestätigung alles dessen im Lichte des Glaubens, und zwar in der Form tatsächlichen Wissens, tatsächlicher Wahmehmung und tatsächlicher Wahrheit legt sonnenklar den Grad der Wahrhaftigkeit und Wahrhaftigkeit dieser Persönlichkeit offen, die ihr Lehrer ist.
Sechstens: Und so wie Millionen von Forschern (Asfiya-i müdakikin), Gelehrten (Ssiddikin-i muhakkikin) und Philosophen (Dahi-i hükema-i mü'minin) durch die Heilige Wahrheit (Hakaik-i kudsiye), die er - obwohl selbst Analphabet-brachte, durch die Hohe Wissenschaft (Ulumu a' liye), die er begründete, durch seine Unterweisungen und Belehrungen in der Erkenntnis Gottes, die ihm in seiner geistigen Schau zuteil wurde, auf der Leiter der Wissenschaft zur höchsten Stufe emporstiegen, die Einheit (Gottes = Vahdaniyet), welche das Fundament seiner Sendung darstellt, mit einstimmig unumstößlichen Beweisen belegen und bestätigen, so ist auch ihr übereinstimmendes Zeugnis für die Wahrhaftigkeit dieses gewaltigen Lehrers und großen Meisters und für die Wahrhaftigkeit seiner Worte ein Beweis seines Prophetentums und seiner Aufrichtigkeit, klar wie der lichte Tag. So ist auch die Risale-i Nur mit all ihren 130 Teilen ein einziges Zeugnis seiner Aufrichtigkeit.
Siebtens: Die gewaltig große Gruppe jener, welche man die Familienangehörigen und die Jünger (des Propheten - Friede und Segen sei mit ihm) nennt und die nach den Propheten alle Menschen dank ihrer Einsicht, ihres Verständnisses und ihrer Vollkommenheit überragend an Ruhm, Ruf, Ehre, Frömmigkeit und wacher Aufmerksamkeit, beobachtete, prüfte und untersuchte sein gesamtes Verhalten - privat und in der Öffentlichkeit -, seine Haltung und seine Denkweise mit höchstem Interesse, mit großer Aufmerksamkeit und tiefem Ernst, mit dem Ergebnis, daß sie übereinstimmend zu der festen Überzeugung gelangten und bestätigten, daß er die aufrichtigste, erhabenste, rechtschaffenste und wahrhaftigste Persönlichkeit in dieser Welt ist. Er (unser Reisender) verstand, daß ihre Bestätigung und ihr unerschütterlicher und fester Glaube aufgrund ihrer allen gemeinsamen Übereinstimmung ein Beweis ist, gleich wie der Tag ein Beweis ist für das Sonnenlicht.
Achtens: Wie dieser Kosmos ein Beweis ist für den Baumeister, Schreiber und Dekorationsmaler, der ihn schuf, lenkt und leitet und über ihn verfügt wie über ein Schloß, das Er geplant, oder ein Buch, das Er verfaßt, oder ein Museum, das Er entworfen hat, oder über ein Theater, über das Er Regie führt, so ist er zugleich ein Beweis für das Bedürfnis ja für die Notwendigkeit eines Schloßverwalters, eines Buchverlegers, eines Museumleiters, eines Forschers, eines Gelehrten, eines zuverlässigen Lehrers, der das Wissen über die Absichten Gottes bei der Erschaffung der Welt hat und vermitteln soll, der die Weisheit des Herrn über allem Wechsel lehren soll, der darüber belehren soll, welchem Zweck alle diese weisungsgemäßen Bewegungen dienen, der Wesen und Bedeutung allen Seins und die in ihnen verborgene Vollkommenheit aufzeigen soll, der den Sinn des großen Buches erklären soll. Er (unser Reisender) verstand, daß (der Kosmos) in Anbetracht all dessen die Wahrhaftigkeit dieser Persönlichkeit bezeugt und auch, daß er der höchste und aufrichtigste Beamte des Schöpfers dieses Kosmos ist, der seine Aufgaben zn höherem Maße als alle anderen erfüllt.
Neuntens: Es ist da hinter dem Vorhang Einer, der Seine eigene Geschicklichkeit und Kunstfertigkeit in ihrer Vollkommenheit darstellen will durch Seine Werke voll Schönheit und Weisheit, um sich selbst mit ihnen bekannt zu machen. In all dem, was Er geschaffen, mit Schmuck und Ornamenten verziezt hat, möchte Er sich vorstellen und geliebt werden. Für alle Seine zahllosen, kostbaren, wohlschmeckenden Gottesgaben erwartet Er von uns Lobpreis und Dank. Er schützt, versorgt und ernährt alle Seine Geschöpfe mit Zärtlichkeit (schefkat), deckt ihnen den Tisch, bereitet ihnen ein Festmahl, welches jede Art von Geschmack - selbst den feinsten - und auch die verwöhnteste Nase zu befriedigen vermag, damit sie Ihm mit Lob und Preis und Dank ihre Anbetung darbringen sollen. Er zeigt Seine Göttlichkeit, wenn Er in majestätischer Pracht schaltet und waltet, lenkt und leitet, schafft und verändert, z. B. den Wandel der Zeiten und den Wechsel von Tag und Nacht hervorbringt. Ob Seiner Hoheit sollen wir Ihm Glaube, Hingabe, Demut und Gehorsam entgegenbringen. Er möchte alle Zeit das Gute und die Guten be-schützen, das Böse und die Bösen vernichten und mit Schlägen von oben die Tyrannen und die Lügner zugrunde richten und so Seine Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit erweisen. An der Seite dessen, der da verborgen ist, steht sicher und gewiß das Geschöpf Seines höchsten Wohlgefallens, Sein über alles rechtschaffener Diener und Verehrer, der den oben erwähnten Zielen vollauf gerecht wird, der den verborgenen Sinn und die verschlossene Wahrheit hinter der Erschaffung des Alls zu enträtseln und zu verhüllen vermag... der immer im Namen seines Schöpfers handelt... von Ihm Hilfe erbittet... und Erfolg erwartet... von Ihm Hilfe empfängt und dem von Ihm der Erfolg gegeben wird. Das ist jene Persönlichkeit, die Mohammed-i Kureyschi (Friede und Segen sei mit ihm) genannt wird.
Da sagte (unser Reisender) zû seinem Verstand: "Da also nun diese oben erwähnten neun Tatsachen die W ahrhaftigkeit dieser Persönlichkeit bestätigen, gereicht dieser Mann den Söhnen Adams zum Ruhm und aller Welt zur Ehre. Er verdient völlig zu Recht, der Würdenträger der Welt und der Stolz der Söhne Adams genannt zu werden. Die Ausdehnung des königlichen Einflußbereiches des Geistes der Verkündigung des Wunders, das der Quran ist, über dia halbe Erde, ein Erlaß des Allbarmherzigen, den er in der Hand üält, seine eigene Vollkommenheit und seine ihm angeborenen überragenden Eigenschaften bezeugen, daß er in dieser Welt die bedeutendste Persönlichkeit ist. Das bedeutendste Wort über unseren Schöpfer ist sein."
Nun also kommund sieh: Das, was allen seinen Absichten zu Grunde liegt und Ziel seines ganzen Lebens war, beruht auf der Kraft hunderter allgemein bekannter, unleugbarer Wunder dieser außerordentlichen Persönlichkeit sowie tausender Tatsachen von fundamentaler Bedeutung in seinem Glauben, nämlich: ein Zeuge zu sein und das lebendige Beweisstück für jenes Sein, welches zwangsläufig allem Sein zu Grunde liegt, die Einheit, Attribute und Namen Gottes, und dieses Sein hinter allem Sein zu beweisen, zu erklären und zu verkündigen. Das heißt also, daß diese Persönlichkeit, welche Habibullah (= der Geliebte Gottes) genannt wird, die geistige Sonne des Alls und das strahlendste Zeugnis über unseren Schöpfer ist. Es gibt drei bedeutende Personengruppen, deren Consensus nicht irrt und die nicht getäuscht werden können. Seine Zeugenschaft bestärken, bestätigen und unterstreichen sie.
Erstens: "Würde der Schleier des Verborgenen hinweggezogen, meine Sicherheit würde sich nicht erhöhen", sagte Imam Ali (möge er Allahs Wohlgefallen finden!). Ghauthu-1-A'sam (Abdul Qadir Geylani, Allah heilige ihm sein Geheimnis!), sah von der Erde aus den Höchsten Thron und die überragende Gestalt des Erzengels Israfil (= Erzengel, der am Jüngsten Tag die Posaune blasen wird). Ihr Zeugnis und das Zeugnis tausender Aqtab (= Personen, die den Mittelpunkt eines geistigen Zentrums bilden) und gewaltiger Heiliger, begabt mit Scharfsicht und einem Blick, der in das Unsichtbare dringt, im Kreise jener erleuchtenden Gemeinschaft, die als Familie Mohammeds (Friede und Segen sei mit ihm) berühmt geworden ist, bilden den ersten Consens.
Zweitens: Der Consensus einer weltberühmten Gemeinschaft mit einem festen Glauben, der es ihr ermöglichte, ihr Leben, ihren Besitz, ihre Väter und ihre Stammesgemeinschaft aufzugeben, die Jünger des Propheten genannt, welche sich inmitten eines nicht zivilisierten Volkes ohne sozialen Zusammenhalt, ohne höhere kulturelle oder politische Bildung, ohne jedes Schrifttum in einem dunklen Zeitalter zwischen den Propheten (fetret) befanden in ganz kurzer Zeit Lehrer, Führer, Diplomaten und gerechte Richterüber Völker und Staaten wurden, die in ihrem sozialen und politischen Leben bereits weit voran geschritten waren, sodaß sie vnn Ost bis West die Bewunderung der ganzen Welt erlangten.
Drittens: Der Consensus tatsächlichen Wissens (ilm al-yaqirc) der gewaltigen Gemeinschaft zahlloser Forscher und Gelehrter mit profundem Wissen, die ihrer Gemeinschaft (= in der Ummah des Propheten - Friede und Segen sei mit ihm) herangebildet wurden. In jedem Jahrhundert fanden sich tausende von ihnen, waren in jeder Wissenschaft außerordentlich fortgeschritten und arbeiteten auf verschiedenen Gebieten.
Das heißt also, daß das Zeugnis, welches diese Persönlichkeit von der Einheit (Gottes = Vahdaniyet) bringt, nicht sein eigenes persönliches ist, sondem ein allgemeines, umfassendes und nicht zu erschütterndes. Sollten sich auch alle Teufel dagegen versammeln, sie könnten es nicht im geringsten von der Stelle rücken. So urteilte unser Reisender. Als eine kurze Anmerkung zu der Lektion, die der Gast in dieser Welt und Reisende durch das Leben auf seiner Reise, die er zusammen mit seinem Verstand in die"Glückliche Zeit" unternommen hatte, in der Schule der Erleuchtung empfing, wurde nun auf der "sechzehnten Stufe" des ersten Kapitels folgendes gesagt: