Konuya cevap cer

Zwischen Sparsamkeit und Anhäufen von Hab und Gut




Bismillahirrahmanirrahim


[Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen]

”Das Prahlen mit eurem Reichtum hat euch beschäftigt bis ins Grab.”

[Sure “Tekasur”, Vers 1-2]




Verehrte Gläubige,


sparsam und bedacht geht um mit seinem Hab und Gut, wer damit seinen Bedarf

deckt, dabei aber nicht über die Stränge schlägt oder verschwendet. Es wäre fatal,

wenn wir alles ausgeben, was wir heute in den Händen haben, ohne uns dabei

Gedanken zu machen über den morgigen Tag. Denn jeder Mensch muss auch an

seine Zukunft denken und sich auf diese vorbereiten.


So gemahnt uns der Islam, gut zu wirtschaften und maßvoll umzugehen mit

unserem Hab und Gut. Dabei sind wir aber auch gleichzeitig angehalten, dieses

nicht anzuhäufen. Denn der Mensch sollte nicht dem Hab und Gut vertrauen, das er

angehäuft hat, sondern seinem Schöpfer, Der ihm dies ermöglicht hat und zu Teil

werden ließ. Ein gläubiger Mensch vertraut - wie in allen anderen Bereichen auch -

in materiellen Angelegenheiten nur Allah. Als Gegenleistung hierfür mehrt Er ihnen

Seinen Segen und Seine Barmherzigkeit. Diesen Segen beschreibt der Koran für den

Gottesdienst des “infak”, des Ausgebens im Dienste Allahs, wie folgt: “Diejenigen,

die ihr Hab und Gut im Dienste Allahs ausgeben sind wie Kornsamen, aus denen

sieben-köpfige Ähren gedeihen, von denen eine jede einhundert Körner trägt.

Wahrlich, Allah mehrt für den, den er will. Und Allah ist großzügig (in Seinem

Wohl) und weiß um alles.“ [1]




Verehrte Muslime,


Allah, der Erhabene, ließ uns im Koran wissen, dass es einige Dinge gibt, die den

Menschen das irdische Leben zu sehr lieben lassen und dass wir mit diesen nur

geprüft werden. Zu einem dieser Dinge, mit denen wir geprüft werden, gehört die

übermäßige Verbundenheit zu Hab und Gut. Ohne Zweifel gehört es zu den

legitimsten Rechten eines jeden Muslims, der ansonsten die moralisch-ethischen

Werte befolgt wie sie im Koran vorgeschrieben sind, Hab und Gut zu besitzen. Die

Gefahr besteht jedoch laut Koran darin, dass der Mensch allen Besitz, der

eigentlich Allah gehört, für seinen hält und diesen nicht mit den Bedürftigen teilt,





obwohl er die Möglichkeit hierzu hat. Dass er sein Vermögen stattdessen hortet und

ihn seine Gier verfallen lässt dem irdischen Leben. Diese Liebe zu Hab und Gut und

das Zurückhalten dessen können bei den Menschen ausarten zu einer Art

Krankheit. Dieser Zustand begleitet sie dann bis zum Ende ihres Lebens. So heißt es

hierzu im Koran: ”Das Prahlen mit eurem Reichtum hat euch beschäftigt bis ins

Grab.” [2]




Verehrte Gemeinde,


wie töricht ist es doch, wenn die Menschen an etwas Vergänglichem klammern und

dies zu ihrem Lebensmittelpunkt machen. Im Koran werden Menschen, die

vergängliche, irdische Reichtümer anhäufen statt diese für wohltätige Zwecke

auszugeben, beschrieben wie folgt: “Er ist derjenige, der Hab und Gut anhäuft

und diesen ständig aufzählt. Er geht davon aus, dass sein Hab und Gut ihm

Ewigkeit verschafft. Mitnichten! Wahrlich, er wird in die Hutama geworfen. Und

woher solltest du wissen, was die Hutama ist!? Die Hutama ist Allahs entfachtes

Feuer.” [3]


Daher ist es falsch, bzw. fatal, wenn Menschen mit der Eingebung des Teufels die

Armut fürchten und in ihrem Geiz ihr Hab und Gut horten. Denn, so lässt uns der

Koran wissen: “Jeder wird den Tod kosten!” [4] Jeder wird eines Tages sterben

und einschließlich seines Körpers nichts von dieser Welt mitnehmen können. Wir

dürfen daher nicht vergessen, dass Reichtum kein Besitz ist, sondern uns nur auf

Zeit anvertraut.




Verehrte Gemeinde,


meine Predigt möchte ich an dieser Stelle beenden mit zwei Hadisen unseres

Propheten Muhammed, Allah segne ihn und schenke ihm Heil: “Zwei Dinge

frischen auf, je älter der Mensch wird. Der Wunsch nach mehr Gewinn und nach

einem längeren Leben.” [5] – “Und wenn das Hab und Gut des Menschen zwei

Täler füllen würde, so würde er noch nach einem dritten verlangen. Die innere

Leere des Menschen kann nur die Erde füllen.” [6]



[1] Bakara, 261

[2] Tekasur, 1–2

[3] Humeze, 2–6

[4] Ankebut, 57

[5] Buhari, Muslim, Tirmizi

[6] Buhari, Muslim, Tirmizi

Ahmet Ali KURT, Religionsbeauftragter der DİTİB-Moschee in Aschaffenburg


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