Cevap: Risale-i Nur lesen -
Einundzwanzigstes Fenster
»Und die Sonne läuft ihre Bahn. So hat es der Allmächtige (Aziz), der Allwissende (Alim) bestimmt.« (Sure 36, 38)
Unsere Sonne, diese Leuchte im All, ist ein Fenster, durch das wir die Existenz und Einheit (Vahdaniyet) des Meisters über das All erkennen können, so hell und klar wie die Sonne selbst. Es besteht ja das, was wir unser Sonnensystem nennen, zusammen mit unserer Erde aus zwölf Planeten. Obwohl der Unterschied zwischen ihren Massen hinsichtlich ihrer Größe oder Kleinheit, ihrer Abstände, hinsichtlich ihrer Entfernung oder Nähe (zu uns), ihrer Geschwindigkeit höchst unterschiedlich ist, zeigen sie doch eine vollkommene Ordnung und Weisheit, eine vollendete Ausgewogenheit (mizan). Sie vollführen ihre Bewegungen auf ihren Bahnen, ohne auch nur eine einzige Sekunde darin abzuweichen. Sie sind durch ein göttliches Gesetz, welches wir das Gesetz der Anziehung nennen, an die Sonne gebunden, d.h. sie folgen ihr als ihrem Imam (Vorbeter und Vorbild im Glauben). So weisen sie im großen und weiten Rahmen auf die gewaltige göttliche Macht und die Allgegenwart des Herrn hin. Vergleiche also nun, in welchem Grade hier die Allmacht Gottes (Qudret) und Seine Weisheit sichtbar wird, welche die unbelebten Himmelskörper, diese riesigen, dennoch ohnmächtigen Massen mit einer so grenzenlosen Ordnung und weisheitsvollen Ausgewogenheit in verschiedenen Formen, in verschiedenen Entfernungen und in verschiedenen Bahnen kreisen lässt und sie sich so dienstbar macht. Wenn sich in dieses große und schwere Werk auch nur ein ganz kleines Fünkchen von einem Zufall einschliche, gäbe das eine solche Explosion, dass es das All zersprengen müsste. Denn stünde die Welt zufällig auch nur für eine Minute still, wäre dies die Ursache dafür, dass die Erde aus ihrer Bahn geschleudert würde und sich der Weg zu einem Zusammenstoß mit fremden (Welten) öffnete. Stell dir also nun einmal vor, wie fürchterlich der Zusammenstoß zweier riesiger Himmelskörper, die tausendmal größer als die Erde sind, sein könnte.
Wir wollen nun das Sonnensystem, d.h. die Merkwürdigkeiten der zwölf Planeten, die zu der Gemeinschaft der Sonne gehören und die Früchte (an ihrem Baume) sind, dem allumfassenden göttlichen Wissen (ilm) überlassen und allein die Erde betrachten, welche der Planet ist, den wir direkt in Augenschein nehmen können. Wir sehen dann, wie unser Planet auf Befehl des Herrn zu wichtigem Dienst (was wir bereits im
»Dritten Brief« erklärt haben) auf großer Fahrt in langer Reise um die Sonne geführt wird, um uns die gewaltige majestätische Größe ihres Herrn, die Pracht des göttlichen Königreiches und die Vollendung Seiner Barmherzigkeit und Weisheit zu zeigen. Als ein »Herrenschiff« ist sie voll von einzigartigen göttlichen Kunstwerken und wurde nach Art eines Ausflugsortes wie ein fahrender Aufenthaltsort für mit Bewusstsein begabte Diener Gottes gestaltet. Auch der Mond, der uns wie ein Uhrzeiger dazu dient, die Zeit anzuzeigen und zu berechnen, ist genauen Berechnungen entsprechend mit ihr in großer Weisheit verbunden und auch der Mond wird auf eigener Fahrt und besonderer Reise durch seine Stationen geführt.
So beweisen denn diese gesegneten Verhältnisse (hal) auf und um unseren gesegneten Planeten, mit einem Zeugnis (shehadet) so mächtig wie die Erde selbst, die Notwendigkeit der Existenz des einen Allmächtigen (qadir-i Mutlaq) und Seine Allgegenwart (Vahdet). Da es sich aber nun einmal mit unserer Erde so verhält, magst du nun auch die übrigen Planeten unseres Sonnensystems sinngemäß mit ihr vergleichen. Überdies dreht sich die Sonne auf den Befehl des einen Majestätischen Allmächtigen (qadir-i Dhu lDjelal) wie ein Schaufel oder Wasserrad um ihre Achse. Unsichtbare Seile, die man Anziehungskraft nennt, verbinden sie in einer festen Ordnung mit den Planeten. Sie wird mit all ihren Planeten einem Punkt, den man die »Sonne der Sonnen« nennt, entgegengeführt. Das alles geschieht mit Sicherheit in der Macht und auf den Befehl des Majestätischen Herrn, welcher der König von Ewigkeit zu Ewigkeit ist. Es ist als ob Er, um die Pracht Seiner Herrschaft zu zeigen, mit dem ganzen Heer unseres Sonnensystems, dessen Planeten einsatzbereiten Soldaten gleichen, ein Manöver durchführen lässt.
Oh du gelehrter Herr, der du mit der Astronomie vertraut bist! Welch ein Zufall könnte sich in dieses Werk einschleichen? die Hand welcher Ursache sich nach ihm ausstrecken? welche Kraft an ihm wirksam werden? Auf jetzt, und sprich nun! Könnte sich ein solcher König in Seiner Majestät denn schwach zeigen und einen anderen in Seinem Eigentum beteiligen? Könnte Er insbesondere die Lebewesen, welche doch die Frucht der Schöpfung, ihr Ziel und ihr Zweck sind und in denen (die ganze Schöpfung) zusammengefasst ist, in fremde Hände übergeben? einem anderen erlauben, sich in Seine Angelegenheiten einzumischen? Könnte Er insbesondere die Menschen, welche doch die Frucht mit der stärksten Konzentration (der Schöpfung) sind, in denen das Ziel (der Schöpfung) am vollkommensten zum Ausdruck kommt, die Kalifen über die Erde und die Gäste, in denen sich das Bild des Sultans am deutlichsten widerspiegelt sich selbst überlassen? indem Er sie (zum Spielball) der Natur und des Zufalls werden ließe und dadurch die Majestät Seines Königreiches zunichte machte? die Vollendung Seiner Weisheit (Kemali Hikmet) zu Fall brächte?
Zweiundzwanzigstes Fenster
»Haben wir die Erde nicht zu einem Lager gemacht? und die Berge zu Pflöcken? und euch als Paare geschaffen?« (Sure 78, 68) »Betrachte die Werke der Barmherzigkeit Gottes, wie Er die Erde nach dem Tode (im Winter) wieder belebt!« (Sure 30, 50)
Die Erdkugel ist ein Kopf, der hunderttausend Münder hat. In jedem Mund sind hunderttausend Zungen. Und mit jeder von ihnen bezeugt sie durch hunderttausend Beweise vielfältig die Notwendigkeit der Existenz des Einen in Seiner Majestät, der da notwendigerweise sein muss, des Einen, Einzigen, Allmächtigen, Allwissenden, Seine Gegenwart und Seine Heiligkeit in Seinen Attributen und in Seinen Schönen Namen.
Betrachten wir die Erde im Urzustand ihrer Schöpfung, so sehen wir sie in der Tat, wie sie nach ihrer Erschaffung aus ihrem glutflüssigen Zustand heraus zu Stein erstarrte, wonach dann der Stein zu Erde verwitterte. Wäre sie in ihrem glutflüssigen Zustande verblieben, so wäre sie unbewohnbar. Wäre sie, nachdem nun die Flüssigkeit zu Stein erstarrt war, hart wie Eisen, so könnte man sie nicht bebauen. Das, was ihr ihren heutigen Zustand verlieh, war ganz offensichtlich die Weisheit des Meisters, der in Seiner Allweisheit (Hakiem) die Bedürfnisse der Erdenbewohner kennt. Sodann wurden die Erdschichten über die Pflöcke der Erde geworfen. Auch sollten die Beben, welche aus den Umwälzungen entstehen, die sich im Erdinneren vollziehen, im Atmen der Berge die Erde in ihrer Bewegung und in ihren Aufgaben nicht in Verwirrung bringen. Und weiter sollen sie den Boden vor einer Überflutung durch das Meer bewahren.
Und weiter sollen sie für die lebensnotwendigen Bedürfnisse alles Lebendigen gleich einer Vorratskammer sein. Und weiter kämmen sie die Luft und reinigen sie von schädlichen Gasen, sodass man wieder neu Atem schöpfen kann. Und weiter sollen sie die Wasser sammeln und bewahren. Auch sollen sie den Lebewesen Brunnen und Quelle für alle für sie notwendigen Mineralien sein.
So bezeugen sie denn in dieser ihrer Beschaffenheit mit großer Macht und Kraft und Festigkeit die Notwendigkeit der Existenz und die Gegenwart des Einen, Allmächtigen und Allweisen in Seiner Barmherzigkeit.
Nun also, mein Herr Geograph! Womit willst du dies jetzt erklären? Welcher Zufall könnte dieses hochherrschaftliche Schiff, voll mit einzigartigen Kunstwerken, als eine so einzigartige Messe ausgestaltet haben und es in einem einzigen Jahr über eine Laufstrecke von vierundzwanzigtausend Jahren kreisen lassen, ohne dass dabei eines der auf ihm ausgestellten Dinge wegfliege?
Und weiter betrachte die einzigartigen Kunstwerke auf der Erdoberfläche, die Elemente, mit welcher Weisheit sie in Dienst gestellt sind! Wie gut sorgen sie doch auf Befehl des Allmächtigen in Seiner Weisheit für die Gäste des Barmherzigen! eilen zu ihren Diensten!
Betrachte nun des Weiteren diese in ihrer einzigartigen, wunderbaren Kunst mit einer wunderbaren Weisheit bunt ausgeschmückten Streifen auf dem Antlitz unserer Erde! Wie Er für Seine Bewohner die Ströme und die Bäche, die Meere und die Flüsse, die Berge und die Hügel, wie Er sie für alle Seine verschiedenen Geschöpfe, Seine Diener und Verehrer zu geeigneten Wohnstätten und zu Transportmitteln gemacht hat. Sodann erfüllt und belebt Er sie in vollkommener Weisheit und Ordnung mit hunderttausenden von Pflanzenarten und Tiergattungen. Er schenkt ihnen das Leben. Er entlässt sie von Zeit zu Zeit durch den Tod. So leert Er (Berge und Meere) in bester Ordnung und füllt sie wieder in bester Ordnung gleich der »Auferstehung nach dem Tode«. So bezeugen sie mit hunderttausenden von Zungen die Notwendigkeit der Existenz des Allmächtigen in Seiner Majestät, des Allweisen in Seiner Vollkommenheit und bezeugen Seine Allgegenwart.
Zusammenfassung: Die Welt, auf deren Boden wir eine Messe der wunderbaren Kunstwerke finden, ein Ort, wo sich alles so wunderbar Erschaffene trifft, eine Durchzugsstraße für die Karawane Seiner Geschöpfe, eine Moschee und die Residenz für die Scharen Seiner Diener und Anbeter, zeigt uns das Licht der Allgegenwart (Gottes), weit wie das Universum und ist zugleich auch das Herz des Alls.
Nun also denn, mein Herr Geograph! Wenn diese Erde, wie ein Kopf mit hunderttausend Mündern Gott mit hunderttausend Zungen mit einer jeden ausruft, du aber ihn nicht erkennst, vielmehr deinen eigenen Kopf in den Sumpf deiner naturalistischen Philosophie steckst, so musst du einmal darüber nachdenken, in welchem Grade du dich damit schuldig machst! Wisse, in welchem Grade du eine schreckliche Strafe verdient hast! Komm zur Besinnung und ziehe deinen Kopf heraus aus diesem Sumpf. Sage:
»Ich glaube an Gott, in dessen Hand die Herrschaft (malakut) aller Dinge liegt.«
Dreiundzwanzigstes Fenster
»Er ist es, der den Tod und das Leben schuf.« (Sure 67, 2)
Das Leben ist unter den Wunderwerken der Macht des Herrn das leuchtendste und das schönste. Unter den Beweisen für Seine Gegenwart ist es der stärkste und der glänzendste. Unter den Spiegeln Seiner Einzigartigkeit (Samedaniye) ist es der, welcher alles am klarsten in sich sammelt. In der Tat gibt einzig das Leben von dem Lebendigen und Beständigen (Hayy ve Qayyum) mit all Seinen Namen und Attributen Kunde. Denn das Leben gleicht einem Lichtstrahl, einem Heiltrank, der aus sehr vielen Zutaten zusammengestellt und gemischt ist. So wie ein Lichtstrahl sieben Farben in sich vereinigt, so finden sich auch in diesem Heiltrank verschiedene Substanzen miteinander vermischt. So ist auch das Leben eine Tatsache, die sich aus sehr vielen verschiedenen Umständen zusammensetzt. Einige Umstände dieser Tatsache teilen sich uns durch die Sinnesorgane mit, werden durch sie erfahren und voneinander unterschieden. Der größte Teil von ihnen aber wird in Form von Empfindungen wahrgenommen und äußert sich wie ein Strahl aus dem sprudelnden Leben.
Des Weiteren fasst das Leben die Versorgung (rizk), das Erbarmen (rahmet), die Gnade (inayet) und die Weisheit (hikmet) in sich zusammen, die in der Lenkung und Leitung der Welt eine alles umfassende Gültigkeit haben. Es ist, als ob sie das Leben mitbringt, wo immer es in Erscheinung tritt. Wenn z.B. das Leben sich verkörpert, Gestalt annimmt, so tritt es unter dem Namen »der Weise (Hakiem)« in Erscheinung. Er baut ihm in Weisheit schön sein Nest und stattet es aus. In gleicher Weise tritt auch der Name »der Freigiebige (Kerim)« in Erscheinung, richtet diese Wohnung nach den Bedürfnissen ein, gestaltet sie und schmückt sie aus. In gleicher Weise sehen wir wiederum die Erscheinung des Namens »der Barmherzige (Rahim)«. Er begnadet und ehrt das Leben mit all den verschiedensten Gastgeschenken, um ihm Dauer zu verleihen und es zu vollenden.
In gleicher Weise erscheint die Manifestation des Namens »der Versorger (Rezzaq)«. Er bereitet uns die körperliche und geistige Nahrung, wie sie für den Fortbestand des Lebens und seine Entwicklung notwendig ist. Und er speichert sie manchmal auch in den Körpern der Lebewesen. Das heißt also, dass im Leben die verschiedenen Eigenschaften wie in einem Brennpunkt miteinander verschmelzen, ja sogar eins miteinander werden. Es ist also mit anderen Worten das Leben zugleich auch ganz Wissen und zu gleicher Zeit Macht, zugleich auch Weisheit und Erbarmen usw... Und so ist denn das Leben in seiner Konzentration auf das Wesentliche ein Spiegel der Einzigartigkeit Gottes (Samediyet), worin sich diese Attribute des Herrn reflektieren (man nennt sie shu'unu Dhatiye). So ist es denn aus diesem Grunde, dass der Herr in der Notwendigkeit Seines Seins (Dhati Vadjibu lVudjud), Er, der das Leben ist (müsste richtiger heißen: besitzt - A.d.Ü.) in Zeit und Ewigkeit (Hayyi Qayyum) das Leben in seiner ganzen Fülle und in allen seinen Formen erschaffen hat und auch für seine Erscheinung und Verbreitung sorgt. Er ruft alle Dinge zum Dienste des Lebens herbei und versammelt sie um es. Denn die Aufgabe des Lebens ist groß. Spiegel des Einzigartigen zu sein ist in der Tat keine leichte Sache, keine einfache Aufgabe.
So zeigen denn die Lebewesen, wie wir sie alle Zeit vor Augen sehen und wie sie ohne Zahl und Grenze immer wieder neu erscheinen und der Geist, ihr Ursprung und Wesen, das sie beseelt, wenn sie plötzlich aus dem Nichtsein ins Dasein treten, oder besser gesandt werden, die Notwendigkeit der Existenz des Einen Herrn, der da notwendigerweise sein muss, des Lebendigen, Beständigen, die Heiligkeit Seiner Attribute und die Schönheit Seiner Namen, so wie sich uns die Sonne in ihren Strahlen zeigt. Ein Mensch, der die Sonne nicht kennen und nicht anerkennen will, muss das Licht leugnen, das den Tag erfüllt. In gleicher Weise muss ein Mensch, der die Sonne der Einheit (Ahad), welche das Leben in Zeit und Ewigkeit ist, das Leben und den Tod schenkt, nicht erkennen will, die Existenz aller Lebewesen leugnen, welche das Antlitz der Erde erfüllen, ja sogar ihre Vergangenheit und Zukunft, muss so noch hundertfach tiefer als das Tier fallen. Er muss von der Stufe des Lebens herabstürzen und zu einem Unwissenden erstarren, der ganz und gar ohne jede Einsicht ist.
Vierundzwanzigstes Fenster
»Es gibt keinen Gott außer Ihm. Alle Dinge werden untergehen, doch Sein Antlitz nicht. Bei Ihm ist das Urteil und zu Ihm kehrt ihr (dereinst) zurück.« (Sure 28, 88)
Der Tod ist, so eindeutig wie das Leben, ein Beweis (burhan) der Herrschaft (Gottes). Er ist ein überaus starkes Zeugnis Seiner Einheit (Vahdaniyet).
»Er ist es, der den Tod und das Leben erschuf.« (Sure 67, 2).
Diesem Hinweis entsprechend ist der Tod nicht das Nichts, die Vernichtung, der Untergang, die absolute Leere, eine Demontage ohne Fachmann, sondern vielmehr eine Dienstentlassung, eine Versetzung an einen anderen Ort, ein Wechsel der Gestalt, der Feierabend nach der Arbeit, die Befreiung aus dem Gefängnis des Körpers durch einen Fachwissenschaftler und ein wohlgeordnetes Werk der Weisheit (hikmet), so wie dies bereits im
»Ersten Brief« erläutert worden ist.
So wie in der Tat die Geschöpfe und alle Lebewesen und das ganze belebte Antlitz der Erde Zeugnis ablegt für die Notwendigkeit der Existenz und die Gegenwart (Vahdaniyet) des Allweisen Meisters (Sanii Hakiem), genauso legen diese Lebewesen durch ihren Tod auch Zeugnis ab für die Ewigkeit und Einheit (Vahidiyet) des Einen Lebendigen und Beständigen (Hayyi Baqi). Da wir im
»Zweiundzwanzigsten Wort« bereits bewiesen und erläutert haben, dass der Tod ein überaus starkes Zeugnis der Einheit und ein Beweis für die Ewigkeit (Gottes) ist, überlassen wir dieses Thema jenem »Wort« und wollen hier nur noch eine wichtige Anmerkung dazu erklären. Es ist dies folgendermaßen:
So wie die Lebewesen durch ihre eigene Existenz auch auf die Existenz des Notwendig Seienden hinweisen, so bezeugen diese Lebewesen durch ihren Tod auch die Ewigkeit und Einheit des Einen Lebendigen Beständigen. Zum Beispiel: Das Antlitz der Erde weist in der Einheit und Einzigartigkeit allen Lebens, durch seine Wohlgeordnetheit und in der Beständigkeit des Wechsels auf seinen Meister hin. Zur Zeit des Todes jedoch, nämlich im Winter wird der Blick des Menschen durch sein weißes Leichentuch abgelenkt, welches das Antlitz dieser verstorbenen Erde bedeckt. Oder aber der Blick folgt dem entschwundenen Frühling auf dessen Leichenzug hinterdrein in die Vergangenheit und es zeigt sich ihm eine (durch noch viele weitere vergangene Frühlings zeiten - A.d.Ü.) erweiterte Aussicht. Das heißt; jener Schmuck, der in all seinen Einzelheiten als ein Wunderwerk der Macht in jedem der vergangenen Frühlingszeiten die Erde erfüllt hat, lässt uns die neu hinzukommenden Pflanzen und Tiere, welche die Erde wieder mit einem Frühling, diesem Wunderwerk der Macht erfüllen werden, erahnen und überzeugt uns von ihrer künftigen Existenz, genauso bezeugt (dieser Schmuck der Erde im Frühling) auch in weitem Umfang, in einer derartig glänzenden Weise, in dermaßen starkem Grade die Notwendigkeit der Existenz und Einheit und Beständigkeit und Ewigkeit des Einen glorreichen Meisters, des Allmächtigen in Seiner Vollkommenheit, des Unwandelbaren, des Beständigen und zeigt so klare Beweise dafür, dass man sich angesichts einer so offensichtlichen Klarheit geradezu dazu veranlasst sieht, zu sagen:
»Ich glaube an Gott, den Alleinigen, den Allgegenwärtigen.«
Zusammenfassung:
»Und Er belebt, nachdem sie abgestorben war, die Erde wieder neu.« (Sure 30, 50)
Gleich wie die lebendige Erde diesem Sinn (sirr) entsprechend in einem Frühling für ihren Meister Zeugnis ablegt, so lenkt sie auch in ihrem Dahinwelken den Blick auf die Wunderwerke Seiner Macht, so wie sie (schon im Herbst) in den beiden Flügeln der Zeit, dem bereits vergangenen und dem künftigen (Frühling) ausgestellt sind. So weist sie an Stelle einer Jahreszeit auf Tausende von Jahreszeiten (= bahar, den Frühling und den Herbst mit ihrem Werden und Vergehen - A.d.Ü.) hin. Anstelle eines einzigen Wunders setzt sie ein Zeichen für Tausende Seiner Wunderwerke. So sind wir denn vom Kommen einer jeden Jahreszeit mehr noch als von dieser gegenwärtigen Jahreszeit überzeugt. Denn die bereits in Richtung Vergangenheit entschwundenen sind mit ihren äußerlichen Ursachen dahingegangen. Nach ihnen sind wieder andere, ihnen gleich, an deren Stelle getreten. Das aber heißt, dass die äußerlichen Ursachen nichtig sind. Es zeigt, dass der Allmächtige sie in Seiner Majestät erschafft, sie in Seiner Weisheit mit ihren Ursachen verbindet und sie uns sendet. Die lebenden Bilder der Erde aber, aufgereiht in künftigen Zeiten, legen dafür ein noch glänzenderes Zeugnis ab. Denn sie werden immer wieder neu aus dem Nichts und dem Nichtsein geschaffen, (in der Gegenwart) empfangen und an ihren Platz gestellt, erfüllen ihre Aufgabe und werden danach wieder verabschiedet.
Oh du Gottvergessener, der du dem Naturalismus verhaftet bist und in ihm zu ersticken drohst! Wie könnte etwas, das keine Hand besitzt, die sie voll Kraft und Weisheit nach aller Vergangenheit und Zukunft auszustrecken vermöchte, in das Leben der Erde eingreifen? Wie könnten denn die Natur und der Zufall hier eingreifen, die doch ebenso Null und nichtig sind wie du selbst? Willst du dich retten, so sage: »Die Natur könnte, wenn sie denn etwas sein sollte, nicht mehr sein als ein Logbuch, (geschrieben) von der Göttlichen Allmacht. Was aber den Zufall betrifft, so ist er der Schleier der verborgenen Göttlichen Weisheit, der unsere Unwissenheit verhüllt.« und finde zur Wahrheit!
Fünfundzwanzigstes Fenster
Bekanntermaßen ist eine Prägung der Nachweis dessen, der sie ausgeführt hat. Ein Kunstwerk setzt notwendigerweise seinen Künstler voraus. Ein Kind wirft die Frage nach seinem Vater auf. Ein Untertan ist ohne Obrigkeit undenkbar usw... Alle diese Begriffsbildungen einer Verhältnismäßigkeit, in der das eine nicht ohne das andere sein kann und die man als Gegensatzpaare bezeichnet, sind Beispiele, die uns zeigen, dass in allem, woraus der ganze Kosmos besteht, wie auch in seiner Gesamtheit, der sichtbar möglichen (Schöpfung) eine Notwendigkeit (vudjub) zu Grunde liegt (die nach einem Ausdruck sucht - A.d.Ü.). Und jede sichtbare Reaktion weist auf eine Aktion hin. Und die Geschöpflichkeit als Ganzes weist auf ihre Schöpfung hin. Und die Vielheit des Ganzen und seine Zusammenstellung hat seine Einheit (vahdet) zur Bedingung. Und Notwendigkeit (vudjub), Aktion (fi'il), Schöpfung (haliqiyet) und Einheit (vahdet) verlangen offensichtlich und zwangsläufig nach einem Träger dieser Qualitäten, der nicht nur mögliche Folge, vielfältige Entfaltung und eine Zusammensetzung von Bestandteilen, sondern notwendige Voraussetzung, aktive Handlung und der Schöpfer selbst (Haliq) ist.
Wenn dies aber so ist, dann legen offensichtlich alle die vorhandenen Möglichkeiten, alle die möglichen Reaktionen, alle Geschöpflichkeit in all ihrer Vielfältigkeit und mannigfaltigen Zusammengesetztheit im ganzen Kosmos Zeugnis für die Existenz des einen Notwendig Seienden (Dhati Vadjibu lVudjud), der vollbringt, was Er beabsichtigt hat, des Schöpfers aller Dinge, des Einen Allgegenwärtigen (Vahidi Ahad) ab.
Zusammenfassung: So wie man von den gegebenen Möglichkeiten auf die Notwendigkeit schließen kann, die sie zur Voraussetzung haben, von der Reaktion auf die Aktion, durch die sie ausgelöst wurde, von der Vielheit auf die Einheit (Vahdet), aus der heraus sie sich entfaltet hat und so wie nun das Dasein des einen mit Sicherheit das Vorhandensein des anderen beweist, so beweisen auch solche Qualitäten (sifat) wie die Geschöpflichkeit (mahluqiyet) der Schöpfung und ihre Abhängigkeit von ihrem Unterhalt (merzuqiyet) mit Sicherheit das Vorhandensein der ihnen entsprechenden Qualitäten dessen, der ihr Meister und Versorger ist. Die Existenz dieser Qualitäten aber beweist notwendiger und zwangsläufiger Weise auch die Existenz eines Schöpfers (Hallaq), eines Allbarmherzigen Meisters und Versorgers (Rezzaq). Das aber heißt, dass alles Sein in der Sprache solcher hunderten von Eigenschaften, die es trägt, hunderte von Schönen Namen seines Herrn, der da notwendigerweise sein muss, bezeugt. Wollte man jedoch diese Zeugnisse nicht annehmen, dann müsste man alle diese verschiedenen Eigenschaften der Geschöpfe leugnen...
Sechsundzwanzigstes Fenster
Dieses Fenster ist nicht für alle gedacht. Es ist vielmehr für die (Ordensleute) bestimmt, welche den Weg des Herzens und der Liebe (ehl-i qalb ve muhabbet) gehen wollen.
Die Güte und Schönheit, die sich immer wieder neu in allen Dingen und im Antlitz aller Geschöpfe des Alls zeigt und kommt und geht, zeigt uns, dass sie nur eine Art Schatten dessen ist, dessen Schönheit (Djemal) ewig währt.
Ja, so wie in der Tat die Tröpfchen an der Oberfläche eines Stromes erglänzen und sobald sie vorübergegangen sind auch die ihnen nachfolgenden und gleichfalls vorüberziehenden genauso glänzen und damit darauf hinweisen, dass sie Spiegel der Strahlen einer immerwährenden Sonne sind, so setzen auch die Strahlen der Schönheit, wenn sie auf den Geschöpfen aufleuchten, die im dahinziehenden Strom der Zeit vorübersegeln, ein Zeichen einer immerwährenden Schönheit und sind gleichsam ihr Abglanz.
Und überdies weist die Liebe (ashk), die im Herzen des Universums brennt auf den Unsterblichen Geliebten (Mashuk) hin. Es ist in der Tat der Hinweis, dass etwas, das nicht im Wesen eines Baumes vorhanden ist, sich natürlicherweise auch nicht in seiner Frucht vorfinden kann, zugleich auch ein Fingerzeig, dass die wahrhaftige Flamme der Liebe des Menschengeschlechtes zu Gott, welche die fühlende Frucht am Weltenbaume ist, sich zugleich auch als wahre Liebe und Zuneigung überall in der Welt, wenn auch in verschiedener Form wiederfindet. In gleicher Weise verweist die wahrhaftige Liebe und Zuneigung im Herzen des Kosmos auf den Ewigen Geliebten (Mahbub). Zudem zeigt die Liebe, Fürsorge, Zuneigung, wie sie sich im innersten Universum in vielfältigen Formen äußert, wachen Herzen, dass sie die Anziehung durch die Kraft einer ewigen Wahrheit ist. Und weiter geben auch die Gottesfreunde und Visionäre (keshf) unter den Heiligen (Velayat) Gottes, welche die lichtvollste und sensibelste Gruppe unter Seinen Geschöpfen ist, gestützt auf ihre geistigen Wahrnehmungen und Beobachtungen (shuhud), übereinstimmend von ihrer Erfahrung (mazhar) von der Erscheinung jener vollendeten Schönheit Seiner Majestät und in ihrem Wissen aus innerer Wahrnehmung Kunde, wie dieser eine Majestätische in Seiner vollendeten Schönheit erkannt und geliebt werden will, was wiederum mit Sicherheit von dem Sein dessen, der da notwendigerweise sein muss, dem Vollkommenen (Djemal) in Seiner Majestät Zeugnis gibt und davon, dass Er von den Menschen erkannt werden will.
Und weiter zeigt uns jener Stift, der mit seiner Arbeit am Antlitz des Weltalls und an Seinen Geschöpfen al les ausschmückt und verschönt, ganz offensichtlich die Schönheit der Namen dessen, dem dieser Stift gehört. So öffnet denn die Schönheit im Antlitz des Alls, die Liebe (ashk) im Herzen des Kosmos, die Faszination, welche das Innerste des Universums ausübt, die Beobachtungen und Entdeckungen (keshf) der Augen (= Heiligen) der Welt, die Schönheit und der Schmuck im Gesamt des Kosmos ein überaus liebliches, erleuchtetes Fenster. Durch es zeigt das Universum den erwachten Herzen und für klardenkende Geister (akil) den einen Vollendeten in Seiner Majestät, den einen unsterblichen Geliebten (Mahbub), den immerwährend Angebeteten (Ma'bud), dem alle schönen Namen zu Eigen sind.
Wohlan denn, du Gottvergessener, der du (mit deinen Armen) durch die Finsternis des Materialismus, durch das Dunkel deiner Einbildung, durch deine erstickenden Zweifel ruderst! Komm zu dir! Erhebe dich in menschenwürdiger Weise heraus! Betrachte durch diese vier Öffnungen (Liebe, Schönheit, Begeisterung und die Augen der Heiligen - A.d.Ü.) die Schönheit der Einheit (Vahdet) Gottes, gelange zum vollendeten Glauben (iman) und werde ein wahrer Mensch!
Siebenundzwanzigstes Fenster
»Gott ist der Schöpfer aller Dinge und Er ist es, der sich um alle Dinge kümmert.« (Sure 39, 62)
Wenn wir alle Dinge im Kosmos betrachten, die uns als Ursachen und deren Folgen erscheinen, so sehen wir, dass auch die schwerwiegendsten Ursachen nicht dazu in der Lage sind, auch nur die einfachste Folgeerscheinung zu Stande zu bringen. Das heißt also, dass die Ursachen gleichsam nur eine Art Vorhang sind. Der, welcher ihre Folgen bewirkt, ist jedoch ein anderer.
Zum Beispiel: Wenn wir, als nur ein kleines Beispiel unter zahllosen Kunstwerken das Erinnerungsvermögen betrachten, das im Kopf eines Menschen nicht mehr Platz einnimmt als ein Senfkorn, so sehen wir, dass es wie ein Sammelband, ja sogar wie eine Bibliothek ist, in der, ohne irgendetwas zu verwechseln, die ganze Geschichte des Lebens eingeschrieben ist.
Was könnte man wohl als Ursache für dieses Wunderwerk der Macht (Qudret) anführen? etwa die einzelnen Lappen des Gehirns? oder vielleicht seine einfachen, kleinen Zellen, die kein Bewusstsein haben? oder etwa der Zufall (elektromagnetischer) Wirbelstürme? Es muss ja in der Tat dieses Wunderwerk ein Kunstwerk des Herrn sein, sodass vor dem Menschen zur Zeit der Abrechnung bei der Wiederversammlung das große Buch seiner Taten zu seiner Erinnerung ausgebreitet werden wird, um ihn wissen zu lassen, dass alle Taten, die er begeht, aufgeschrieben werden, (ein Buch) ausgestellt und aufgeschrieben als eine kleine Urkunde und als ein Kunstwerk des einen allweisen Meisters (Sanii Hakiem), der es gleichsam dem Verstande in seine Hand gibt. So ziehe denn nun als ein Beispiel für das Erinnerungsvermögen des Menschen einen Vergleich mit den verschiedenen Eiern, Samenkernen und Körnern und vergleiche diese so konzentrierten winzig kleinen Wunderdinge auch mit dem Werk, das da am Ende entstanden ist! Denn wie immer das Werk oder der Kunstgegenstand sein mag, den du betrachtest, er ist ein solches Kunstwerk, dass diese ganz gewöhnlichen, einfachen Ursachen, selbst wollte man alle Ursachen zusammenbringen, dagegen nicht mehr als nur ihre Schwäche zeigen würden. Würdest du dir zum Beispiel die Sonne als eine riesengroße Ursache, mit Macht und Bewusstsein begabt, vorstellen und zu ihr sagen: »Vermagst du eine Mücke zu Stande zu bringen?«, so würde sie sicherlich sagen: »Ich habe durch die Güte des Schöpfers in meinem Laden jede Menge Strahlen, Farben und Hitze. Doch im Leib einer Mücke gibt es Dinge wie Auge und Ohr und Leben, die sich nicht in meinem Laden finden und die auch gar nicht in meiner Macht stehen.«
Des Weiteren entthronen die wunderbaren Kunstfertigkeiten und Verzierungen an denen, die durch Ursachen zu Stande gekommen sind, die Ursachen und demonstrieren den, der notwendigerweise da sein muss, welcher der Urheber der Ursachen ist, und übergeben Ihm die Dinge nach der tiefen Wahrheit
»Und zu ihm kehren alle Angelegenheiten zurück.« (Sure 11, 123)
Genauso zeigen die Ergebnisse, die Ziele und die Nutzen derer, die durch Ursachen zu Stande gekommen sind, offensichtlich, dass dieses Tätigkeiten eines gastfreundlichen Herrn, eines barmherzigen Allweisen hinter dem Schleier der Ursachen sind. Denn die Ursachen, die über kein Bewusstsein verfügen, denken nicht an ein Ziel, sodass sie danach arbeiteten. Wir sehen aber, jedes Geschöpf, das ins Dasein kommt, kommt ins Dasein, indem es nicht nur einem Ziel, ja vielmehr vielen Zielen, vielen Nutzen und vielen Weisheiten folgt. Das heißt, ein allweiser und gastfreundlicher Herr macht und sendet sie. Er macht diese Nutzen zum Ziel ihrer Existenz. Zum Beispiel: Der Regen kommt. Es ist klar, wie weit die Ursachen, die den Regen augenscheinlich zu Folge haben, davon entfernt sind, an die Tiere zu denken, sie zu bemitleiden und ihnen barmherzig entgegenzukommen. Das heißt, dass er mit der Weisheit des allbarmherzigen Schöpfers, der die Tiere erschaffen und ihre Versorgung versprochen hat, zu Hilfe geschickt wird.
Sogar wird der Regen als »Segen« genannt. Da er reichlich viele Spuren der Barmherzigkeit und Nutzbarkeiten in sich trägt, verkörpert sich der Segen in Form des Regens, nimmt die Gestalt der Tropfen und kommt Tropfenweise. Außerdem legen alle Verzierungen und Vorführungen bei allen geschmückten Pflanzen und Tieren, die allen Schöpfungen ans Gesicht anlächeln, offensichtlich Zeugnis für die Notwendigkeit der Existenz und der Einheit des majestätischen Herrn, der sich hinter dem unsichtbaren Schleier durch diese geschmückten und schönen Kunstwerken vorstellt und liebenswert macht und bekannt geben will. Das heißt: das verzierte Aussehen und die prunkvollen Qualitäten der Dinge demonstrieren mit Sicherheit die Wünsche sich vorzustellen und liebenswert zu machen. Was aber die Wünsche betrifft, sich liebenswert zu machen und bekannt zu geben, so bezeugen sie offensichtlich die Notwendigkeit der Existenz und der Einheit des allmächtigen Meisters, der der Freund und der Erkannte ist.
Zusammenfassung: Da die Ursachen überaus einfach, schwach und die Ergebnisse aber, die den Ursachen zugeschrieben werden, überaus kunstvoll und wertvoll sind, entthronen sie die Ursachen. Überdies wirft das Ziel und der Nutzen des Ergebnisses der Ursachen die Ursachen, die unwissend und leblos sind, von dem Schauplatz weg und übergibt ihn in die Hand des einen Allweisen Meisters. Überdies weisen die Verzierungen und die Kunstfertigkeiten an dem Gesicht des Ergebnisses der Ursachen auf den einen allweisen Meister, der Seine eigene Macht den Bewusstseintragenden Wesen bekannt geben will und wünscht, sich liebenswert zu machen.
Oh du hilfloser, der du die Ursachen anbetest! Womit kannst du diese drei wichtigen Tatsachen erklären? Wie kannst du dich überzeugen? Hast du Verstand, so zerreiße den Schleier der Ursachen. Sage: »Vahdehu la sherike leh. (Er ist der Eine, der keinen Partner hat)« und befreie dich von grenzenlosen Einbildungen!
Achtundzwanzigstes Fenster
»Und zu Seinen Zeichen gehört die Erschaffung der Himmel und der Erden und die Verschiedenheit eurer Sprachen und Hautfarben. Wahrlich, darin liegen Zeichen für die Wissenden.« (Sure 30, 22)
Wir betrachten diese Schöpfung und sehen, dass es eine Weisheit und eine Wohlordnung gibt, die alles, angefangen von den Körperzellen bis zu der ganzen Welt, umfasst. Wir betrachten die Körperzellen und sehen, dass es in diesen winzig kleinen Zellen eine bedeutsame Lenkung und Leitung gibt, mit dem Befehl und dem Gesetz des Einen, der die Angelegenheiten des Körpers sieht und regelt. Wie ein Teil der Nahrung im Magen, als Fett gelagert und in der Not verbraucht wird, genauso erfolgt diese Verwaltung und diese Lagerung auch in diesen winzig kleinen Zellen. Wir betrachten die Pflanzen und sehen eine überaus weisheitsvolle Versorgung und Verwaltung. Wir betrachten die Tiere und finden (bei allen) eine überaus gastfreundliche Versorgung und Barmherzigkeit bei ihrer Aufzucht. Wir betrachten die gewaltig großen Grundpfeiler des Kosmos, beobachten ihre ma jestätischen (Bewegungen) in großen Kreisen und ihre Ausstrahlung zu wichtigen Zwecken. Wir betrachten das Universum als Ganzes und erkennen eine perfekte Anordnung um der hohen Weisheit und reicher Ziele willen, als wäre es ein wohlgeordnetes Land, eine Stadt oder ein Schloss. Wie bereits im
Ersten Kapitel des »Zweiunddreißigsten Wortes« erklärt und bewiesen wurde, bleibt, angefangen von einem einzigen Atom bis zu den Sternen, kein Fünkchen Platz für eine Teilhaberschaft (shirk). Sie stehen unsichtbar untereinander so sehr in Beziehung, dass derjenige, der nicht alle die Sterne in seinen Dienst stellen und in seiner Hand halten kann, seine Herrschaft auch nicht einem einzigen Atom aufzwingen kann. Um der wahre Herr über ein einziges Atom sein zu können, muss man Herr über alle Sterne sein können. Überdies kann derjenige, der wie im
Zweiten Kapitel des »Zweiunddreißigsten Wortes« erklärt und bewiesen wurde nicht in der Lage ist, die Himmel zu erschaffen auszutarieren, auch die Identität der Menschen nach ihren Gesichtern nicht zu Stande bringen. Also kann derjenige, der nicht Herr über alle Himmel ist, auch das Unterscheidungsmerkmal im Gesicht eines einzigen Menschen nicht gestalten, (wo doch alle Menschen) ihre unterscheidenden Merkmale in ihrem Gesicht tragen.
So ist denn dies ein Fenster, so groß wie der Kosmos selbst. Blickt man durch es hindurch, so erkennt man mit dem Auge des Geistes, dass die Ayat:
»Gott ist der Schöpfer aller Dinge und Er ist der Sachwalter aller Dinge. Sein sind die Schlüssel der Himmel und der Erde.« (Sure 39, 6263)
mit großen Buchstaben auf den Seiten des Kosmos geschrieben stehen. Daher hat derjenige, der dies nicht sieht, entweder keinen Verstand oder kein Herz. Oder er ist ein Tier in Menschengestalt!
Neunundzwanzigstes Fenster
»Und es gibt kein Ding, das Ihn nicht lobt und preist.« (Sure 17, 44)
Ich ging einmal im Frühling für mich alleine und tief in meinen Gedanken auf die Reise. Als ich am Fuße eines Hügels vorbeiging, bemerkte ich eine glänzend gelbe Blume. Sie rief mir diese Art von gelben Blumen, wie ich sie früher in meiner Heimat und in anderen Ländern gesehen hatte, in Erinnerung. In meinem Herzen stieg folgende Bedeutung auf: Wessen Siegel, wessen Prägung, wessen Stempel und wessen Ornament diese Blume ist, dessen Stempel und dessen Siegel sind mit Sicherheit alle Blumen dieser Art auf der ganzen Erdoberfläche. Nach dieser Vorstellung über Siegel tauchte der folgende Gedanke (tasavvur) in mir auf:
Es ist da zum Beispiel ein Brief, der mit einem Siegel versehen ist. Das Siegel zeigt, von wem dieser Brief stammt. Genauso ist diese Blume ein Siegel des Erbarmers. Dieser Hügel, verziert mit den verschiedenartigsten Schmuckstücken, ist ein Brief dessen, der seine Blumen erschuf, geschrieben auf den Zeilen seiner Pflanzen, voll Sinn und Bedeutung. Zudem ist dieser Hügel auch ein Siegel. Dieses Feld und diese Ebene nahm die Gestalt eines Briefes des Erbarmers an. Nach diesen Gedanken (tasavvur) kam mir die folgende Wahrheit in den Sinn: Jedes Ding verweist als ein Siegel des Herrn darauf, dass alle Dinge in dem selben Schöpfer ruhen. Es beweist, dass sie ein Brief ihres Schreibers sind. So ist jedes Ding Fenster der göttlichen Einheit (Tauhid) und erklärt alles zum Eigentum dessen, der in Seiner Herrschaft und in seinem Wesen ein Einziger ist (Vahidi Ahad). Das heißt, dass sich in jedem Ding, besonders aber in allen Lebewesen ein solch einzigartiger Schmuck und eine so wunderbare Kunstfertigkeit finden lässt, dass derjenige, der es in dieser Art und mit so viel Bedeutung entworfen, erschaffen und gestaltet hat, alle Dinge erschaffen kann, und dass mit Sicherheit Er es ist, der alle Dinge erschafft. Das heißt, dass derjenige, der alle Dinge nicht erschaffen kann, auch nicht ein einziges Ding erschaffen kann.
Wohlan denn, oh du Gottvergessener! Betrachte das Antlitz des Kosmos. Es sind die Seiten allen Seins, welche die zahllosen ineinander verschachtelten Briefe des Einzigartigen (Samed) sind. Jeder einzelne Brief ist mit zahllosen Siegeln der Einheit (Tauhid) versehen. Wer kann die Zeugnisse all dieser Siegel bestreiten? Welche Macht könnte sie schweigen heißen? Welchem du auch immer mit dem Ohr deines Herzens zuhörst: du wirst hören, wie es
»Ich bekenne, dass es keine Gottheit gibt, außer Gott!«
sagt.
Dreißigstes Fenster
»Gäbe es in ihnen beiden Gottheiten außer Gott, dann gäbe es ja in beiden Verwirrung!« (Sure 21, 22) »Alle Dinge werden vergehen, außer Seinem Antlitz. Sein ist die Entscheidung und zu Ihm kehren wir zurück.« (Sure 28, 88)
Dieses Fenster ist das Fenster aller Gelehrten (Theologen) des Wortes (kelam) auf der Basis der Lehre vom möglichen (imkan) und vom geschaffenen Sein (huduth) und (eine Lehre), die wie eine Straße zum Beweis des NotwendigSeienden führt. Die ausführlichen Erklärungen darüber überlassen wir den großen Büchern der Erforscher der Wahrheit, wie »die Erklärungen zu Mevakif« und »die Erklärungen zu Maqasid« und wollen hier nur ein, zwei Strahlen aufzeigen, die mir aus der Fülle des Qur'an und durch dieses Fenster in der Seele (ruh) aufgestiegen sind. Es ist dies wie folgt:
Kennzeichnend für die Tätigkeit eines Vorgesetzten (Emir) oder für die Art eines Souveräns (Hakim) ist, dass sie keine Konkurrenz duldet, jede Partnerschaft ablehnt und jede Einmischung zurückweist. Gäbe es in einem Dorf zwei Bürgermeister (muhtar), wäre die Ruhe und Ordnung dieses Dorfes gestört. Gäbe es in einem Kreis zwei Vorsteher oder in einer Provinz zwei Gouverneu re (vali), so würden sie ein Chaos anrichten. Gäbe es in einem Land zwei Könige, so würden sie einen Sturm der Verwirrung verursachen. Wenn schon der schwache Schatten eines Schattens, das kümmerliche Beispiel einer Art zu herrschen und zu regieren unter Menschen, die hilfsbedürftig und schwach sind, so wenig Konkurrenz, Gegnerschaft und Einmischung von Gleichgestellten verträgt, so kannst du damit vergleichen, in welchem Maße dieses Gesetz der Zurückweisung einer Einmischung bei einer Souveränität in Form eines absoluten Königreiches und bei der Tätigkeit des Befehlshabers im Grade der Herrschaft eines absolut Allmächtigen grundlegend seine Berechtigung erzwingt. Das heißt also, dass das sicherste und immerwährende Erfordernis der Gottheit und ihrer Herrschaft darin zu suchen ist, einzig (Vahdet) und allein (farid) zu sein. Ein klares Zeugnis und ein sicherer Beweis dafür ist die vollkommene Wohlordnung und schönste Harmonie in der ganzen Schöpfung. Angefangen von einem Mückenflügel bis zu den Lampen des Himmels herrscht eine Wohlordnung, vor der der Verstand in Erstaunen und in Bewunderung »Subhanallah« (Gepriesen sei Gott) »Mashaallah« (So wie Gott es wollte) und »Barekallah« (Gott hat es gesegnet) ausruft und sich (anbetend) zu Boden wirft. Bestünde aber für einen Teilhaber (sherik) auch nur das Fünkchen einer Gelegenheit, so würde er versuchen, sich einzumischen. Wie die Ehrenwerte Ayah
»Gäbe es in ihnen beiden Gottheiten außer Gott, dann gäbe es ja in beiden Verwirrung!« (Sure 21, 22)
aussagt, würde die Wohlordnung im Kosmos zerstört werden und das Bild sich wandeln. Die Spuren der Verderbnis würden sichtbar. Statt dessen würde der Blick des Menschen, wie lange auch immer er sich darum bemühen mag, einen Fehler zu finden, wie die Ayah
»So wende deinen Blick noch einmal zurück, ob du einen Riss (in Seinem Schöpfungswerk) finden könntest. Dann wende deinen Blick noch ein zweites Mal und dein Blick kehrt verstört zu Dir zurück und gibt sich geschlagen.«
aussagt, ermüdet ins Auge, seine Wohnstatt zurück, ohne irgendwo einen Fehler entdeckt zu haben, und dem kritischen Verstand, der ihn gesandt hat, sagen: »Ich habe mich umsonst bemüht. Müde bin ich geworden: es gibt keinen Fehler.« Diese Aussage zeigt, dass die Anordnungen und die Wohlordnung (im ganzen Kosmos) überaus vollkommen ist. Also ist die Wohlordnung des Kosmos ein sicheres Zeugnis für die Einheit Gottes in Seiner Allgegenwart (Vahdaniyet).
Auf nun! Komm, wir wollen das Lehrthema vom geschaffenen Sein (huduth) miteinander besprechen! Die Gelehrten des Wortes sagen: »Die Welt ist der Veränderung unterworfen. Alles was sich verändert, wurde geschaffen (hadith). Jedes Erschaffene muss seinen Schöpfer haben (muhdith), d.h. einen, der es ins Dasein gerufen hat. Daher muss dieser Kosmos seinen urewigen, anfangslosen (qadim) Schöpfer haben.«
Wir sagen auch: In der Tat ist dieser Kosmos erschaffen. Denn: wir sehen, dass in jedem Jahrhundert, ja sogar in jedem Jahr, ja sogar in jeder Jahreszeit ein Kosmos, eine Welt geht und eine andere Welt kommt. Das heißt; es muss doch einen geben, der in Seiner Majestät über alles allmächtig ist, der diesen Kosmos aus dem Nichts erschafft; in jedem Jahr, vielmehr in jeder Jahreszeit, ja sogar an jedem Tag, ihn allen mit Bewusstsein begabten Wesen zeigt, ihn dann wegnimmt und einen anderen dafür hervorbringt. Er bindet sie hintereinander an eine Kette und hängt sie an das Seil der Zeit.
Mit Sicherheit ist es die wunderbare Macht des Herrn, der über alle Dinge mächtig ist, die in jedem Frühling, der jeweils wie diese Welt als veränderlicher Kosmos gilt, die Universen, die aus dem Nichts kommen und gehen, vor unseren Augen ins Dasein ruft. Mit Sicherheit ist es derjenige, der jederzeit in dieser Welt Welten erschafft und verändert, der mit absoluter Sicherheit auch diese Welt erschaffen hat. Die Welt und die Erde hat er für jene bedeutenden Gäste zu einem Gästehaus gemacht.
Nun kommen wir zu dem Thema von der Lehre über das mögliche Sein (imkan). Die Gelehrten des Wortes sagen: Der Begriff »Möglichkeit« besagt, dass beide Seiten im Gleichgewicht stehen. Das heißt: Wenn das Nichtsein und das Sein beide gleichgestellt sind, muss ei ner da sein, der bestimmt, der bevorzugt und ins Dasein bringt. Denn: die Möglichkeiten können einander nicht ins Dasein bringen und miteinander eine Kette bilden. Oder: es kann auch nicht sein, dass einer den anderen und beide sich gegenseitig erschaffen, verursachen und bewirken. Daher muss es einen, der notwendigerweise da ist, geben, der dieses erschafft. Einen Kreislauf und eine Art von Kettenreaktion widerlegen sie anhand von zwölf sicheren Zeugnissen, die unter Bezeichnungen wie die Zeugnisse, die sich auf »Thron« ('arshi) und »Leiter« (Süllemi) beziehen, berühmt sind. Sie zeigen, dass es unmöglich ist, dass die Dinge sich hintereinander folgend erschaffen. Sie schaffen die Kettenfolge der Ursachen ab und beweisen die Existenz des NotwendigSeienden.
Wir sagen auch, statt anhand der Zeugnisse einer Reihenfolge zu zeigen, dass die Ursachen am Anbeginn der Welt aufhören, ist es noch treffender, noch einfacher, das Siegel, das dem Schöpfer aller Dinge gehört, in jedem Ding zu zeigen. Mit dem Segen des Qur'an beruhen alle »Fenster« und alle »Worte« auf dieser Grundlage. Darüber hinaus hat der Blickpunkt der Lehre vom möglichen Sein (imkan) eine unendliche Weite. Er zeigt in zahlloser Hinsicht die Existenz dessen, der notwendigerweise da sein muss. Er ist nicht nur auf den Weg, den die Gelehrten des Wortes mit dem Aufhören der Reihenfolge der Ursachen erklären, (der mit Recht die breite und weite Straße ist) beschränkt, sondern er öffnet durch die unbegrenzbaren und unzählbaren Wege den Weg zur Erkenntnis dessen, der notwendigerweise da sein muss. Es ist dies wie folgt:
Während ein jedes Ding bei seiner Entstehung, in der Aneignung seiner Eigenschaften und in der Dauer seines Bleibens inmitten zahlloser Möglichkeiten, das heißt, inmitten von überaus vielen Wegen und Richtungen unentschlossen ist, sehen wir, dass es bei seiner Entstehung inmitten dieser zahllosen Richtungen doch einem bestimmten wohlgeordneten Weg folgt. Jede Eigenschaft bekommt es entsprechend seinem Wesen. Alle Eigenschaften und Haltungen, die sich während der Dauer seines Bestehens ändern, werden ihm so seinem Wesen entsprechend gegeben.
Also geschieht es durch den Willen eines, der bestimmt, durch die Bewegung eines, der entscheidet, und durch die Erschaffung eines allweisen Schöpfers, sodass Er es inmitten zahlloser Wege auf einen weisheitsvollen Weg führt. Er bekleidet es mit wohlgeordneten Eigenschaften und gibt ihm eine bestimmte Haltung. Dann nimmt Er es aus seiner Isolation heraus und macht es zu einem Teil eines zusammengesetzten Körpers, wodurch sich die Möglichkeiten steigern. Denn es kann in diesem Körper in tausend Formen stehen. In Wirklichkeit wird ihm inmitten von diesen ergebnislosen Zuständen ein ergebnisbringender spezieller Zustand gegeben, sodass es wichtige Ergebnisse und Nutzen bringt und in diesem Körper Aufgaben versieht. Danach wird dieser Körper zu einem Teil eines anderen Körpers.
Die Möglichkeiten steigern sich noch mehr. Denn es kann in tausend Formen stehen. Durch diese Zustände wird es für wichtige Aufgaben vorgesehen usw... zeigt es mit immer mehr Sicherheit die Notwendigkeit des Seins des allweisen Lenkers und Leiters. Es tut kund, dass es durch den Befehl des allweisen Befehlshabers geleitet wird. Es gleicht in all diesen Zusammensetzungen wie Körper in Körper, die einander Mitglieder werden, einem Soldaten, der in seinem Zug, in seiner Kompanie, in seinem Bataillon, in seinem Regiment, in seiner Division und in seinem Heer zu jedem von diesen ineinander liegenden Korps eine besondere Aufgabe, ein zweckmäßiges Verhältnis und einen wohlgeordneten Dienst hat. Genauso hat eine Zelle in deiner Pupille ein Verhältnis zu deinem Auge und hat seinen Dienst. Sie hat auch ein Verhältnis zu dem ganzen Korps deines Kopfes, eine zweckmäßige Aufgabe und einen Dienst. Verirrte sie sich nur ein wenig, so wird die Gesundheit und die Verwaltung deines Körpers zu Grunde gehen. Sie hat in den Arterien, den Venen und Muskeln, sogar im ganzen Heer deines Körpers je eine besondere Aufgabe und eine zweckmäßige Haltung. Unter Tausenden von Möglichkeiten wurde ihr eine bestimmte Haltung durch die Weisheit des Einen Allweisen Meisters gegeben.
Genauso legt alles, was es in diesem Kosmos gibt, für den Einen, der notwendigerweise da sein muss, dadurch Zeugnis ab, dass es mit seinem eigenen Wesen und seinen eigenen Eigenschaften zwar vor den Wegen vieler Möglichkeiten steht, aber einen besonderen Körper, ein zweckmäßige Gestalt und nützliche Eigenschaften trägt. Genauso macht es, wenn es in eine Zusammensetzung kommt, in jeder Zusammensetzung mit einer anderen Sprache wieder den Meister bekannt. Und so geht es bis zur größten Zusammensetzung weiter, zu der es ein Verhältnis hat und in der es eine Aufgabe und einen Dienst versieht. Im Angesicht dessen legt es Zeugnis für die Notwendigkeit der Existenz des allweisen Meisters, für Seine freie Entscheidung und für Seinen Willen ab. Denn, derjenige, der ein Ding so einsetzt, dass es zweckmäßige Verbindungen zur ganzen Zusammensetzung aufrechterhält, kann nur der sein, der Schöpfer all dieser Zusammensetzungen ist.
Also gilt jedes einzelne Ding als ein Zeuge für Ihn mit Tausenden von Zungen. So kommen Zeugnisse für die Existenz des NotwendigSeienden auch von diesem Punkt der Möglichkeiten nicht nur nach der Anzahl all dessen, was sich im Universum befindet, vielmehr so viele, wie es für alles, was da ist, Eigenschaften und Zusammensetzungen gibt.
Wohlan, oh du Gottvergessener! Wie taub und unvernünftig muss denn nun einer sein, der diese Zeugnisse, diese Klänge nicht hört, die den ganzen Kosmos erfüllen? Nun, sag einmal selbst!